«Wir müssen uns deutlich verbessern»
Ist der neue Sauber ein Auto fürs Mittelfeld?

Der Sauber C36 ist da – mit dem einzigen Online-Auftritt im Zirkus. In London folgt heute Renault.
Publiziert: 20.02.2017 um 23:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:04 Uhr
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2017: Der neue Sauber C36
Foto: Sauber F1 Team
Roger Benoit

Endlich wissen die Fans, wie die neuen, um 20 cm breiteren Boliden mit den grösseren Gummiwalzen (vorne 6 cm, hinten 8 cm) aussehen. Sicher sind sie um einiges spektakulärer als 2016.

Die Technik-Freaks sind begeistert: Die vielen Reglementsänderungen haben den Inge­nieuren noch mehr Spielraum gelassen. Aber noch weiss man vor den Testfahrten ab 27. Februar nicht, welches Team in den letzten Monaten einen Glücksgriff oder einen Griff ins Klo getan hat. Die Antwort werden dank mehr Abtrieb und Grip die bis zu vier Sekunden schnelleren Rundenzeiten geben.

Saubers Technikdirektor Jörg Zander: «Wir konnten vom alten Auto kein Teil mehr übernehmen!» Das sagt schon alles.

Der Deutsche: «Beim Konzept fürs neue Auto ging es darum, den Luftwiderstandswert wegen den breiteren Reifen auf ein Minimum zu reduzieren!»

Die erlaubten 728 Kilo Gesamtgewicht (mit Fahrer, ohne Benzin) haben die Autos auch schmaler gemacht. Das Chassis (und damit der Querschnitt) waren in einer Art «Diätkur».  Dafür hat sich die Öffnung der spektakulären Airbox hinter dem Cockpit vergrössert. Dort wird nicht nur die Luft für den Motor inhaliert, sondern auch für einige Kühler im Bereich Leistungselektronik und Getriebe abgezweigt. Zander weiter: «Wir schauen mehr in Richtung aerodynamische Stabilität, im Gegensatz zu Maximierung von Abtrieb!» Frage: Wer findet auf der Spielwiese den besten Kompromiss, da auch Front- und Heckflügel sowie der Diffusor breiter und grösser wurden?

Eine Antwort  könnte hier der Motor sein. Da Sauber sich früh entschloss, auch 2017 mit dem alten Ferrari-Motor zu fahren, konnte man im Juli mit dem Bau des C36 beginnen. Zander: «Motor, Getriebe und Kühlbedarf waren bekannt!» 2016 musste Sauber die ersten Tests noch im alten Auto machen. 

Zander («neue Karten, also neue Chancen für alle») hat sein Ziel dem der Teamchefin Monisha Kaltenborn angepasst: «Zurück ins Mittelfeld!» Eine optimistische Richtung. Kaltenborn vor der 25. Hinwiler Saison: «Zusammen mit Longbow Finance eröffnen sich uns künftig grosse Möglichkeiten, um wieder konkurrenzfähig zu werden! Aber wir müssen uns deutlich verbessern.» Also ab ins Mittelfeld. Doch in den 59 Rennen in der Hybrid-Ära ab 2014 blieb Sauber 49 Mal punktelos!

So fragen sich auch die Fans zu Recht: Welches Team soll nach dem Manor-Ausstieg 2017 hinter Sauber zurückfallen?

Die Fahrer: Ericsson (bisher), Wehrlein (neu, verletzt) und Giovinazzi (23, It) als Ersatz.

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