Wie die Amis die Formel 1 revolutionieren
Schumis Lieblingspiste gibts nur noch alle zwei Jahre

Der Formel-1-Kalender ist im Umbruch: Belgien gibts bald nur noch alle zwei Jahre. Die F1-Bosse wollen trotz Limit von 25 Rennen pro Saison weiter expandieren. Vor allem nach Asien.
Publiziert: 09.01.2025 um 17:25 Uhr
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Schwere Zeiten für das Wohnzimmer von F1-Legende Michael Schumacher (Mitte, beim Sieg 2001): Seine Lieblingsstrecke Spa-Francorchamps wird sich bald nur noch alle zwei Jahre im Kalender finden lassen.
Foto: Sutton
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Dass die Formel-1-Rennfahrer nicht in solche Entscheidungen involviert werden, ist keine neue Erkenntnis. Aber dennoch dürfte es das Fahrerfeld besonders schmerzen, dass künftig die Highspeed-Strecke in Spa-Francorchamps nur noch alle zwei Jahre im Kalender stehen wird.

Zwar verkauft die Formel 1 ihre Vertragsverlängerung mit dem Belgien-GP als super Sache – das Rennen gibts bis 2028 jährlich, doch 2029 und auch 2031 muss Spa zum Leidwesen vieler Piloten und Fans aussetzen. Die Lieblingsstrecke von F1-Legende und Spa-Rekordsieger Michael Schumacher (56, sechs Siege) und vielen aktuellen Piloten gibts künftig nur noch alle zwei Jahre. 

Die amerikanischen F1-Besitzer von Liberty Media revolutionieren die Rennserie. Die neuen GPs in den USA mit Miami und Las Vegas oder im Nahen Osten mit Saudi-Arabien und Katar sind schon etabliert. Die Expansion an neue Orte wird munter weitergehen.

Vertragslaufzeiten der Formel-1-Orte

USA, Las Vegas (Vertrag bis 2025)

Italien, Imola (bis 2025)

Mexiko, Mexiko-Stadt (bis 2025)

Aserbaidschan, Baku (bis 2026)

Holland, Zandvoort (bis 2026)

Spanien, Barcelona (bis 2026)

USA, Austin (bis 2026)

Singapur (bis 2028)

Japan, Suzuka (bis 2029)

VAE, Abu Dhabi (bis 2030)

Brasilien, Sao Paulo (bis 2030)

China, Schanghai (bis 2030)

Österreich, Spielberg (bis 2030)

Saudi-Arabien, Dschidda (bis 2030)

Belgien, Spa (bis 2031)

Italien, Monza (bis 2031)

Kanada, Montreal (bis 2031)

Monaco, Monte Carlo (bis 2031)

USA, Miami (bis 2031)

Katar, Losail (bis 2032)

Ungarn, Budapest (bis 2032)

Grossbritannien, Silverstone (bis 2034)

Bahrain, Sakhir (bis 2036)

Spanien, Madrid (ab 2026, bis 2036)

Australien, Melbourne (bis 2037)

Quelle: motorsport.com

USA, Las Vegas (Vertrag bis 2025)

Italien, Imola (bis 2025)

Mexiko, Mexiko-Stadt (bis 2025)

Aserbaidschan, Baku (bis 2026)

Holland, Zandvoort (bis 2026)

Spanien, Barcelona (bis 2026)

USA, Austin (bis 2026)

Singapur (bis 2028)

Japan, Suzuka (bis 2029)

VAE, Abu Dhabi (bis 2030)

Brasilien, Sao Paulo (bis 2030)

China, Schanghai (bis 2030)

Österreich, Spielberg (bis 2030)

Saudi-Arabien, Dschidda (bis 2030)

Belgien, Spa (bis 2031)

Italien, Monza (bis 2031)

Kanada, Montreal (bis 2031)

Monaco, Monte Carlo (bis 2031)

USA, Miami (bis 2031)

Katar, Losail (bis 2032)

Ungarn, Budapest (bis 2032)

Grossbritannien, Silverstone (bis 2034)

Bahrain, Sakhir (bis 2036)

Spanien, Madrid (ab 2026, bis 2036)

Australien, Melbourne (bis 2037)

Quelle: motorsport.com

Doch im F1-Rahmenabkommen ist eine maximale GP-Anzahl von 25 festgelegt, momentan wollen die Macher um F1-CEO Stefano Domeniali aber die sowieso schon verrückt hohe Anzahl von aktuell 24 vorerst nicht antasten. 

Mit Madrid gibts auch Expansion in Europa

Das heisst: Schon 2026 wird ein Grand Prix mit auslaufendem Vertrag gestrichen, weil das neue Stadtrennen von Madrid dazukommt. Die Streichkandidaten: Imola, Mexiko-Stadt und auch Las Vegas – es dürfte aber Imola treffen, die Italiener hatten ihr Comeback im F1-Kalender nur dank Corona geschafft, als plötzlich in Europa Rennstrecken einspringen mussten. 

Klar ist: Viele Länder ausserhalb von Europa sind bereit, die Formel 1 für sündhaft hohe Gagen einzukaufen. Autokratische Länder wie Saudi-Arabien oder Katar blechen pro GP rund 55 Millionen Franken, während die Antrittsgelder an Orten wie Silverstone oder Österreich mit rund 20 bis 25 Mio. im Vergleich moderat sind. 

Auch Südafrika steht vor der Rückkehr

Mit dem neuen Rotationssystem, das sich nun erstmals mit Spa andeutet, lassen sich neue Schauplätze einbinden, ohne bisherige rauszukicken. Die Kandidaten: Ab 2027 die Rückkehr nach Südafrika. Dann mögliche Comebacks in Malaysia und Südkorea und ein neues Stadtrennen in Bangkok, für Thailand wäre es eine Premiere. Vietnam hingegen ist trotz praktisch fertiggestellter Rennstrecke in den Hintergrund geraten, nach der covid-bedingten Absage für 2020 kam es im Umfeld des GPs zu einem Korruptionsskandal. Das Projekt versandete. 

Fix verschwinden wird auch Holland, in Zandvoort wird 2026 das vorerst letzte Mal gefahren. Es wird nicht der letzte Abschied in Europa sein.

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