Weihnachtsbrief aus Hinwil
Sauber attackiert Ecclestone

Mit einem offenen Brief an den Weihnachtsmann hat sich Sauber an den Festtagen über den aufgestauten Ärger der letzten Jahre Luft gemacht.
Publiziert: 27.12.2015 um 20:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:48 Uhr
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Keine Freunde Seit Jahren liegt Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn mit GP-Boss Bernie Ecclestone im Clinch.
Foto: Getty Images
Von Roger Benoit

Wer der Weihnachtsmann für die genervte Hinwiler Chefetage ist, ist auch schnell klar: Bernie Ecclestone (85). Der Mann, der seit fast 40 Jahren in der Formel 1 das Zepter schwingt und die Kohle verteilt.

Sein früherer Kumpel und Ex-FIA-Boss Max Mosley sagte einmal: «Die Formel 1 hat Bernie reich gemacht, oder war es sogar umgekehrt?»

Nun, ohne den cleveren Briten würde der GP-Zirkus wohl jetzt noch in den Kinderschuhen stecken und ausserhalb von Europa keine Millionen-Gewinne abwerfen. Doch wer Erfolg hat, der gerät eben schnell auch in die Kritik.

Sauber kämpft ja in Brüssel an der Seite von Force India mit einer umstrittenen Klage bei der EU-Wettbewerbskommission um eine gerechtere Geldverteilung und eine Budgetobergrenze.

Eine Aktion, die kaum Unterstützung fand. Sie wird auch keine schnellen Resultate aus Belgien bringen. Und solange Mercedes und Ferrari an der Spitze fahren, wird es keine billige Formel 1 geben!

Der ganze Hinwiler Weihnachtsbrief (auf blick.ch zu lesen) entspannt die Lage kaum: «Wir sind uns nicht sicher, ob du am Nordpol TV oder Internetzugang hast. Vielleicht kennst du aber trotzdem die Formel 1, die Königsklasse des Motorsportes … zumindest war sie das für Jahrzehnte.

Heutzutage spielt allerdings das Geld die wichtigste Rolle für den Erfolg eines Teams! ... Wie teilst du dieses Geld auf? Bevorzugst du einige mehr als andere? Wir stehen für eine gerechte Verteilung der Einnahmen. Das verbessert die Grundlage vieler Teams!»

Das ewige Sauber-Jammern, diesmal in eine Humorschachtel verpackt, wird Weihnachtsmann Ecclestone kaum am Barte jucken. Ja, die öffentliche Rute aus Hinwil kommt sogar zum falschen Zeitpunkt.

Denn Ecclestone versucht seit Monaten verzweifelt mit seinem früheren Erzfeind, FIA-Boss Jean Todt (69), wenigstens die Motoren für die Teams billiger zu machen. Jetzt zahlen die meisten Kunden gut 20 Millionen Euro für das PS-Paket. Ecclestone: «Die Hälfte würde die Hersteller Mercedes und Ferrari auch nicht verarmen lassen!» Recht hat er!

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