Er ist, elf Tage vor dem ersten WM-Training in Melbourne, die neue Hoffnung für die treuen Sauber-Fans. Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda nennt ihn einen Top-Piloten, «der für uns aber noch ein Jahr zu früh kommt!» Und auch Jacques Villeneuve lobt Pascal Wehrlein: «Ein Riesentalent, aber er hat das gleiche Problem wie ich – viele halten ihn für arrogant!» Sein Vater war Boxer, jetzt boxt sich der letztjährige Manor-Pilot selbst nach oben. Nur den Stern von Förderer Mercedes musste er vom Sauber-Helm nehmen.
BLICK: Sind Sie mit den Tests in Barcelona zufrieden?
Pascal Wehrlein: Da ich ja nur vier Tage fahren konnte, habe ich natürlich noch einiges nachzuholen. Doch ich habe mich nach dem Team auch mit dem Auto sehr schnell angfreundet.
Keine Rückenschmerzen mehr vom Januar-Unfall bei einem Jux-Rennen in Miami?
Ich fühle mich fit für die WM. Ich möchte mich auch hier nochmals bei Vettel bedanken, der sich damals sechs Stunden im Spital um mich kümmerte.
Wie steht es mit Teamkollege Marcus Ericsson?
Ich kenne ihn nur von 2016, als ich bei Manor fuhr. Wir kämpften immer und mit dem nötigen Respekt.
Manor musste trotz ihrem sensationellen WM-Punkt in Spielberg die Formel 1 verlassen…
Ja, der Verlust des zehnten WM-Ranges in Brasilien an Sauber war der Killer, weil ihnen dadurch rund 20 Millionen Franken fehlten. Wir hatten rund 200 Mitarbeiter, Sauber hat jetzt 350. Das sind im Verhältnis zu den anderen kleine Zahlen. Doch Sauber hat ja einen der besten Windkanäle. Ich war bei meinem ersten Besuch richtig baff.
Befürchten Sie, dass Sauber dieses Jahr unter dem alten Ferrari-Motor leiden muss?
Sicher, aber der Bau des neuen Autos zwang Sauber zu diesem Schritt. Klar werden wir uns schwer tun, wenn die anderen permanent ihre Motoren verbessern.
Mit wie vielen Punkten wären Sie 2017 zufrieden?
Ich bin sicher, dass wir mehr als einen Punkt erobern. Wir können wenigstens die ständige Entwicklung beim C36 mitgehen.
Was lieben Sie am meisten an der Schweiz?
Die Sprache. Ich wohne ja kaum 150 Kilometer von Hinwil entfernt. So kann ich jederzeit dort auftauchen. Ich bin übrigens kein Schokoladen-Fan, auch wenn die super sein soll. Bei unserem Weihnachtsessen gibts immer auch Raclette. Sehr lecker.
Am Dienstag hat die Liberty Group, also die neuen Formel-1-Besitzer, die zehn Teams nach London eingeladen. «Dort wollen sich die Amerikaner uns mit den neuen Verantwortlichen auf den verschieden Posten vorstellen», sagt Mercedes-Mann Niki Lauda (68). Grosse Änderungen kann es vorläufig vor den Kulissen kaum geben – und das umstrittene Concorde Agreement (F1-Gesetz) bis 2020 ist heilig. So wird es auch keine Budgetobergrenze geben, wie dies kleinere Teams immer wieder mal vergeblich verlangen. Die Königsklasse Formel 1 ist und bleibt ein teurer Sport. (R.B.)
Am Dienstag hat die Liberty Group, also die neuen Formel-1-Besitzer, die zehn Teams nach London eingeladen. «Dort wollen sich die Amerikaner uns mit den neuen Verantwortlichen auf den verschieden Posten vorstellen», sagt Mercedes-Mann Niki Lauda (68). Grosse Änderungen kann es vorläufig vor den Kulissen kaum geben – und das umstrittene Concorde Agreement (F1-Gesetz) bis 2020 ist heilig. So wird es auch keine Budgetobergrenze geben, wie dies kleinere Teams immer wieder mal vergeblich verlangen. Die Königsklasse Formel 1 ist und bleibt ein teurer Sport. (R.B.)