Wehrlein neuer Hoffnungsträger
Sauber hat nur einen Gegner: McLaren-Honda

Mit Pascal Wehrlein hat Sauber im Kampf der punktelosen Teams einen neuen Hoffnungsträger.
Publiziert: 17.04.2017 um 23:41 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:39 Uhr
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Auf Pascal Wehrlein ruhen nach seinem elften Platz die Hoffnungen bei Sauber.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Bahrain

Sauber-Ferrari und McLaren-Honda kämpfen 2017 um den neunten WM-Platz. Das ist nach Bahrain klar. Beide punktelosen Teams haben die grössten Schwächen im Feld.

Doch bei Sauber hat jetzt der immer noch verletzte Pascal Wehrlein (22) etwas Wind ins Spiel gebracht. Der Deutsche wurde in der Wüste so etwas wie zum unbelohnten Helden.

Sein 11. Platz ist okay, auch wenn er im Gegensatz zu den Top Ten überrundet wurde. «Ich habe alles gegeben, mehr lag kaum drin», sagte Wehrlein. Er muss sich tapfer durchgebissen haben, denn bei RTL sagte er vor dem Start: «Schmerzmittel heute noch nicht – erst nach dem Rennen!»

Sauber hatte als einziges Team eine Ein-Stopp-Strategie gewählt. Ein heisser Poker, der nicht aufging, aber riskiert werden musste. Unter normalen Umständen ist der C36 nicht gut genug – und im Heck fehlt die nötige Power. Also muss man vor allem auf die Karte Zuverlässigkeit setzen.

Dass Ericsson acht Runden vor Schluss an letzter Stelle liegenblieb (Getriebe), kann auch taktische Gründe haben. So darf man für Sotschi am 30. April straffrei viele Teile am Auto wechseln.

Chefin Monisha Kaltenborn: «Ein durchwachsenes Rennen, von dem wir schon vorher wussten, dass es schwierig wird. Ericsson konnte das Rennen auf Grund eines Getriebedefektes leider nicht beenden. Pascal war nicht vom Pech verfolgt, er zeigte eine gute Leistung und konnte Elfter werden!»

Bei McLaren-Honda herrscht tiefe Nacht. Vandoorne konnte gar nicht starten, der Elektro-Motor ging kaputt. Und Alonso reisst sich jedesmal den Hintern auf, um dann doch noch stehenzubleiben. Wie in Bahrain, als er drei Runden vor Schluss Wehrlein angreifen wollte: Motorschaden.

Schon vorher hatte der Spanier am Funk getobt: «Ich bin noch nie ein so lahmes Auto gefahren. Wie kann es sein, dass mich auf der Geraden ein Auto, das 300 Meter hinter mir lag, plötzlich überholt!»

Das unfassbare Elend eines früher so grossen Teams kann die Chance von Sauber sein, um nicht Letzter zu werden. Wehrlein heisst der neue Hoffnungsträger. Er wird wohl Ericsson den Meister zeigen. Wie beim ersten Quali-Duell als 13. – 0,55 Sekunden schneller!

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