Die Fans diskutieren seit Tagen über die immer komplizierter werdende Motorenfrage. Auch hier in Silverstone ist dies vor dem ersten Training sogar zu einem grossen Thema geworden.
Jetzt spricht Sauber-Vasseur
Und der neue Sauber-Teamchef, Frederic Vasseur, sagt jetzt in der Pariser «L'Équipe»: «Wir müssen uns so schnell wie möglich um den Motor für 2018 und den Deal mit Honda kümmern. Das hat Priorität. Von McLaren kommen da keine guten Nachrichten!»
Mit andern Worten: McLaren kann nicht aus dem laufenden Vertrag aussteigen, wenn die Japaner weitermachen. Bei Sauber, das ja noch unter CEO Monisha Kaltenborn einen Dreijahresvertrag abgeschlossen hat, sieht das anders aus.
Mercedes will Wehrlein retten
Die Hinwiler müssen jetzt wissen, ob Honda weitermacht. Wenn man diese Zusicherung nicht bekommt, ist Sauber wieder frei.
Und dann könnte ein Deal mit Mercedes tatsächlich Wirklichkeit werden, da der Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff seinen Schützling Pascal Wehrlein unbedingt im GP-Zirkus halten will. Und Marcus Ericsson ist ja wegen den schwedischen Geldgeberen (Tetra Pak) mit dem neuen Besitzer Longbow Finance S.A. (Chef Pascal Picci) gegeben!
Honda will Matsuhshita
Das Fachmagazin «auto motor sport»: Bei Sauber gibt es Klauseln, um aus dem Vertrag auszusteigen. Mit Honda wäre für Sauber der japanische GP2-Pilot Nobuharu Matsushita die Bedingung. Bei Ferrari wären es Antonio Giovinazzi (ersetzte 2017 in den ersten zwei Rennen bereits den verletzten Wehrlein) oder GP2-Leader Charles Leclerc als Fahrer-Zugabe. Ade Wehrlein!
Nur bei Renault würde (noch) keine Fahrerpflicht auf dem Programm stehen. Die Motorenwahl ist also für Sauber wegweisend.
Und Hondas Zukunft entscheidet alles. Sollten nur noch drei Hersteller die Formel 1 beliefern (Mercedes, Ferrari und Renault), dann schnappt sich Mercedes am liebsten Sauber, um Wehrlein zu retten. Man hätte dann vier Teams: Mercedes, Force India, Williams und eben Sauber.
Da Renault bereits drei Teams hat (Red Bull, Toro Rosso und das eigene Werksteam), wäre Ferrari verdammt, neben Haas noch McLaren ins Boot zu holen. Was den Italienern natürlich stinken würde.
Die Zauberformel: 4–3–3
Bei den zehn Teams wäre die von der FIA vorgeschriebene Zauberformel: 4-3-3. Und Mercedes würde bei einem Einstieg bei Sauber darum herumkommen, das Team mit dem Superchassis (McLaren) und Superstar Alonso als direkten WM-Gegner mit der eigenen Turbo-Waffe zu beliefern.
Honda verspricht Besserung
Bei McLaren ist jetzt so etwas wie Hektik ausgebrochen. Man ist gegenüber Honda plötzlich loyaler, die bösen Sprüche gegenüber den Asiaten sind seit Spielberg nicht mehr zu hören. Honda hat versprochen (mit fremder Hilfe, offenbar auch aus der Schweiz) die Motorenprobleme so schnell wie möglich zu beheben.
Aber solange will und kann Sauber nicht warten. Etwas ist sicher: Fortsetzung folgt.
P.S. Sollte es zur Konstellation kommen, dass alle drei Hersteller drei Teams haben und keiner McLaren will, würde es laut FIA zu einem Losentscheid kommen.