Während Vettel «Grazie Ferrari» brüllt
Mercedes stolperte über den Gummi

Nach 553 sieglosen Tagen läuten in Maranello wieder die Kirchenglocken: Ferrari-Star Vettel, in Weltmeister-Form, holte seinen 43. GP-Sieg. Auch Hamilton (2.) applaudierte.
Publiziert: 27.03.2017 um 10:00 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:13 Uhr
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Die Reifen zwangen Pole-Mann und Leader Lewis Hamilton bereits nach 17 Runden zum frühen Stopp.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Melbourne

«Forza Ferrari! Grazie, grazie. Ein Sieg für das ganze Team», brüllte der Wahl-Thurgauer in den Boxenfunk. Seit Singapur 2015 hatten die Roten 27 Mal nicht gewonnen. Vettel: «Eigentlich mag ich Champagner nicht. Aber oben auf dem Podest schmeckt er mir dann komischerweise immer gut!»

Perfekter hätte also die Saison 2017 nach der Technikwende nicht beginnen können. Mercedes-Chef Toto Wolff: «Natürlich gewinnen wir lieber als nur Zweiter und Dritter zu werden. Aber wir müssen die Niederlage fair akzeptieren. Ferrari hat die guten Tests von Barcelona bestätigt!»

Es waren dann die Reifen, die Pole-Mann und Leader Hamilton bereits nach 17 Runden zum frühen Stopp zwangen.

Darauf blieb Hamilton hinter Verstappen kleben. An den Boxen ahnte man das Unheil: «Lewis, du musst an Verstappen vorbei, sonst ist Vettel vorne!» Dreimal ertönte der Befehl. Doch der Brite war hinter dem Red Bull des Holländers chancenlos.

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Sebastian Vettel (vorne) gewinnt den GP Australien!
Foto: Lukas Gorys

Als Vettel sechs Runden später zum Gummiwechsel reinkam, wusste man, das wird eng. Der Deutsche schaffte es dann 20 Meter vor dem Verstappen/Hamilton-Zug auf die Strecke zurück – es war der Sieg.

Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko: «Eigentlich hätte uns Vettel danken sollen, dass Max den Hamilton nicht vorbeiliess. Aber wie befürchtet, werden dieses Jahr Überholmanöver immer seltener!»

Bei Mercedes nahm auch Niki Lauda die Niederlage sportlich: «Wir zeigen lieber zu Saisonbeginn Schwächen als am Ende. Zudem hat der dritte Platz von Bottas gezeigt, dass wir bei der Rosberg-Nachfolge die richtige Wahl getroffen haben!»

Ferrari, Mercedes und Red Bull belegten die ersten fünf Plätze. Lokalheld Ricciardo blieb im Red Bull auf dem Weg zum Start stehen, ging mit zwei Runden Rückstand ins Rennen, blieb dann ohne Benzindruck liegen. 100 000 Zuschauer waren enttäuscht.

So wurde Rückkehrer Massa (35, Williams-Mercedes) Sechster – mit 83 Sekunden Rückstand. «Nicht schlecht für einen alten Mann!»

Der Rest wurde überrundet! Doch Force India und Toro Rosso jubelten trotzdem: Beide Autos in den WM-Punkten.

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