Nach einer halben Stunde hatten wir auf dem Zeitcomputer ein aussergewöhnliches Bild: Kvyat führt vor Ricciardo, Sainz und Verstappen! Also zwei Red Bull vor zwei Toro Rosso – und alle mit dem öffentlich geprügelten Antriebsstrang von Renault!
Herrliche Szene mit zwei österreichischen Hauptdarstellern kurz vor dem Trainingsstart. BLICK sprach mit Mercedes-Renndirektor Toto Wolff über Hamiltons Vertragspoker («wir werden uns bald einig»), da kam Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko in die Runde: «Toto, löst ihr jetzt die Handbremse an euren Autos?»
Der Wiener schaute den Grazer belsutigt an: «Helmut, das machen wir erst in der Qualifikation, wenn es zählt» In den ersten zwei Trainings am Freitag holten zwar Rosberg am Morgen und Hamilton am Nachmittag die Bestzeit, doch der Vorsprung auf Ferrari lag bei jeweils 0,37 Sekunden! Der grosse Bluff. Nach einer halben Stunde hatten wir auf dem Zeitcomputer ein aussergewöhnliches Bild: Kvyat führt vor Ricciardo, Sainz und Verstappen! Also zwei Red Bull vor zwei Toro Rosso – und alle mit dem öffentlich geprügelten Antriebsstrang von Renault!
Nach einer halben Stunde im letzten Training meldeten sich dann die Silberpfeil-Favoriten (mit Ferrari und Williams-Mercedes) zu Wort und übernahmen die Spitze. Pech hatte nur der wieder aufblühende Finne Kimi Räikkönen (35). Das Team holte ihn an die Boxen: «Wir erkennen hinten links einen Plattfuss!» Früher haben das die Fahrer selbst bemerkt… Nach 60 Minuten lag Kimi (2007 der letzte Ferrari-Weltmeister) hinter Rosberg und Hamilton auf Platz drei – eine halbe Sekunde zurück!
Die beiden Sauber hielten sich (wie am Freitag) eher zurück – oder stösst man nach dem Wunder von Melbourne bereits an eine erste Grenze, weil die direkten Gegner wie Lotus, Force India oder McLaren-Honda langsam erwachen. Der Schwede Ericsson führt als Zehnter, 0,3 Sekunden hinter dem Neunten (Verstappen) das lange Mittelfeld an. Nasr rutschte zuviel herum – 17.
Bei Mano-Marussia-Ferrari (wo sich Merhi bisher in jedem Training drehte) geht es in der Qiualifikation nur darum, ob man die 107-Prozent-Regel schafft. Wer mehr als 7 Prozent auf die beste Zeit im ersten Quali-Teil verliert, darf nicht starten. Die Grenze liegt bei etwa 6,2 Sekunden! Also ein Witz in diesem professionellen Sport mit noch zu vielen Amateuren.