Bis zum Rennsonntag überfallen hier über 25'000 holländische Fans den Red Bull-Ring. Vorjahressieger Max Verstappen (21) lässt grüssen: «Es ist wie ein Heimrennen!»
Die tolle Rennanlage mitten in den kleinen Bergen der grünen Steiermark bietet für die Zuschauer jeweils die Show des Jahres. Auf und neben der 4,318 km langen Berg- und Talstrecke.
Der GP von Österreich steht auch im Zeichen der Erinnerung an den grössten Rennfahrer des Landes: Niki Lauda. Er starb am 20. Mai in Zürich – im Alter von 70 Jahren.
Überall begegnet man der Wiener Legende. Sogar Nikis Weltmeister-Auto von 1975, der Ferrari 312 T, ist mitten im Fahrerlager ausgestellt. Viele Menschen, die fast andächtig vor diesem wunderbaren Boliden stehen, waren damals noch gar nicht geboren. Und wie sagte Niki immer: «Alle Menschen sind klug, die einen vorher, die andern nachher!»
Vor dem 9. WM-Lauf am Sonntag ab 15.10 Uhr steht die Frage: Kann Mercedes den McLaren-Honda-Rekord von 1988 mit elf Siegen in Serie egalisieren? Ausgerechnet auf jener Piste, wo Bottas (Hydraulik) und Hamilton (Benzindruck) ihre letzten Ausfälle hatten. Vor 20 Rennen...
«Einmal werden auch wir wieder geschlagen. Das ist im Sport so üblich. Es darf nur nicht zu oft passieren...» Teamchef Toto Wolff (47) ist die Dominanz selbst schon peinlich. Auch wenn kaum ein anderes Team so viel arbeitet und vor allem harmoniert wie die Silberpfeile.
Vettel weiss, wenn Ferrari bis zur Sommerpause (noch vier Rennen) nicht gewinnt, ist der WM-Titel sicher weg. «In der Formel 1 braucht es viele kleine Schritte, um einen Rückstand aufzuholen. Wir sollten hier in Spielberg langsam mit der Jagd nach vorne beginnen!» Der Deutsche ist im fünften roten Jahr längst zum schnellsten Realisten im Zirkus geworden. Das hilft bei der Verarbeitung von Niederlagen.