Vize-Champion Lewis Hamilton hätte gestern Morgen in Abu Dhabi den WM-Frust aus den Gliedern schütteln sollen – Test mit den breiteren Reifen im 2015er Mercedes. Doch der Brite rollte nur rum, brach bald einmal ab, fühlte sich unwohl.
Nur die Topteams haben Pirelli für die Superwalzen 2017 ein umgebautes Auto zur Verfügung gestellt. Bei Mercedes sass dann Wehrlein den ganzen Tag im Cockpit. Verstappen und Ricciardo teilten sich den Red Bull, und Räikkönen fuhr den Ferrari. Pirelli hatte die Piste hermetisch abgesperrt. Angst vor Reifenschäden?
Das WM-Finale ist immer noch das grosse Thema. Die Überreaktion von Mercedes mit Strafandrohung gegen Sieger Hamilton führte zu einem weltweiten Shitstorm – und ist lächerlich.
«Naiv», wie Red-Bull-Chef Horner sagte, «die glaubten wohl nicht, dass Lewis dem Feld davonfährt und hinter ihm Rosberg locker zu einer goldenen Spazierfahrt kommt!» Am Ende lagen vier Autos in 1,6 Sekunden. Doch der klar schnellste Mann, Vettel (3.), wollte nicht mit einem riskanten Angriff zum Königsmörder werden – und der wilde Max Verstappen (4.) war gummimässig handicapiert.
Und so titelte die arabische Zeitung «Gulf News»: «Hamiltons taktische List machte die Formel 1 zum Sieger!» Genau. Und Mercedes will jetzt zuerst doch nur einmal feiern …
In Abu Dhabi ist noch nicht Schluss: Ab heute testen die GP2 mit dem Genfer Louis Delétraz (Racing Engineering) und die GP3 mit dem St. Galler Kevin Jörg (Arden). Und ab Samstag hat Milliardärssohn und GP-Einsteiger Lance Stroll (18) die Strecke drei Tage allein für sich und die nächsten Tests mit dem Williams-Mercedes von 2014 gemietet.