Beide Werke mit weit über 1200 Mitarbeitern haben für das Europa-Finale nochmals aufgerüstet. Mercedes, mit einem knapp 17 Zentimeter längeren Radstand als Ferrari, feuert weiter rund zehn PS mehr als die Roten aus dem Heck. Die Tricks bleiben natürlich geheim.
Doch die 5,7 km lange Strecke lässt vor allem die Bremsscheiben glühen. Gleich in fünf Ecken müssen die Fahrer in die Eisen steigen – oder wenigstens brutal vom Gas: erste Schikane, erste und zweite Lesmo, Ascari-Schikane und die lang gezogene Parabolica, wo vor 47 Jahren Jochen Rindt im Lotus sein Leben verlor. Einen Tag später gewann hier Clay Regazzoni auf Ferrari seinen ersten Grand Prix.
Nostalgie
Die Nostalgie fährt hier immer mit. Und die Spannung. Tagessieger Bottas lag nach dem sonnigen Freitag (der prophezeite Regen kam nicht) vorne – 0,056 vor Teamkollege Hamilton. Dahinter WM-Leader Vettel (0,140 zurück) und Räikkönen (0,398).
Der Rest? Alle über eine Sekunde im Elend. Und für das Red-Bull-Duo kommt es sogar noch dicker. Verstappen (5.) sowie Ricciardo (6.) und Alonso (8.) im McLaren-Honda müssen zwischen 15 und 35 Startplätze zurück. Zu viele Teile mussten im Antriebsstrang (sechs Elemente) ausserplanmässig gewechselt werden.
Neues Material aus Maranello
Für Sauber heisst das trotz der letzten zwei Plätze in beiden Trainings: Weg aus der letzten Reihe – wie in Spa!
Teamchef Vasseur (mit Mercedes-Chef Wolff) und Ferrari-Guru Arrivabane bei der PK: «Wir müssen 2018 mit dem neuen Material aus Maranello den Abstand zum Mittelfeld verkürzen.»
Dabei will der Franzose die Mitarbeiterzahl von rund 320 auf 400 erhöhen. Teambesitzer Pascal Picci (Longbow S. A.) gab dafür schon grünes Licht.
Und Wehrlein? Der Deutsche soll 2017 bei noch fünf Rennen am Freitagmorgen dem neuen Sauber-Fahrer Leclerc für jeweils 90 Minuten Platz machen. Vasseur will es noch nicht bestätigen.