Nach dem grossen Vettel-Schocker ging alles ganz schnell. Nur zwei Tage nachdem das Aus zwischen Ferrari und Sebastian Vettel verkündet wurde, präsentierten die Italiener Carlos Sainz offiziell als Nachfolger.
In der spanischen TV-Sendung «Vamos sobre ruedas» spricht der Sohn der gleichnamigen Rallye-Legende über seinen grossen Coup. «Es war eine ganz besondere Woche. Zu verhandeln, ohne einander jemals von Angesicht zu Angesicht zu sehen, ist eine seltsame Sache», erklärt Sainz. Er sei zu Hause gewesen bei seinem Vater. «Wir waren in ständigem Kontakt mit meinem Agenten. Am Ende haben wir uns ganz gut geschlagen.»
Erster Kontakt schon im Winter
Im Interview mit Formel-1-Hausreporter Will Buxton sagt er zudem, dass der erste Kontakt schon im Winter zustande kam. Sainz: «Sobald ich spürte, dass Ferrari Interesse daran hatte, mich für 2021 zu verpflichten, bin ich gleich zu Zak Brown gegangen.» Der McLaren-CEO gab ihm daraufhin das Okay für Verhandlungen mit Ferrari.
Bevor Sainz aber in den Ferrari steigt, gilt es die Saison 2020 mit McLaren zu bestreiten, sofern diese denn jemals starten sollte wegen der Corona-Pandemie. «Ich möchte zurück nach Woking und wieder anfangen zu arbeiten», so Sainz im spanischen TV.
«Ferrari für den Moment in die Schublade zu legen»
Der 25-Jährige hat befürchtet, dass in der Heimatbasis von McLaren nun dicke Luft herrscht. «Ich dachte, dass nach meiner Ankündigung jemand enttäuscht sein könnte. Stattdessen erhielt ich viele Botschaften der Zuneigung. Ich möchte all das auf der Rennstrecke zurückzahlen.»
Er sei sich zwar bewusst, dass man in Spanien nun bereits dem Jahr 2021 entgegenfiebert und ihn «am Steuer von Ferrari um Podestplätze und Siege kämpfen sieht. Aber was ich jetzt tun möchte, ist, den Ferrari für den Moment in die Schublade zu legen und nur an McLaren zu denken», bekräftigt Sainz. (sme)