Es hat sich angekündigt. Mercedes erlebt beim irren Nachtspuk von Singapur einen Albtraum. Am Samstag gabs bloss die Startplätze 5 (Hamilton) und 6 (Rosberg), im Rennen reicht es nun nur Rosberg (4.) zu Punkten.
Hamilton stellt nach 33 Runden seinen Boliden ab – Probleme mit dem Gaspedal. Erstmals in dieser Saison muss der bis anhin so souveräne WM-Leader einen Nuller verdauen. Seine Führung auf Team-«Kollege» Rosberg schrumpft auf 41 Punkte.
Den Nachtsieg sichert sich Sebastian Vettel. Der Pole-Setter gewinnt souverän vor Daniel Ricciardo (Red Bull) und Kimi Räikkönen (Ferrari). Es ist der dritte Saisonerfolg des Ferrari-Deutschen aus Ellighausen TG, der 42. insgesamt.
Vettel übersteht zwei Safety-Car-Phasen unbeschadet: Die erste lösen Felipe Massa und Nico Hülkenberg aus. Der Williams-Brasilianer kommt gerade aus den Boxen, als ihm der Force-India-Deutsche in der Linkskurve zu wenig Platz lässt. Hülkenberg fliegt und hüpft gegen die Reifenstapel – Ausfall! Das Safety Car kommt zum Einsatz. Die Jury entscheidet später: Hülkenberg kassiert drei Strafplätze für das nächste Woche stattfindende Rennen in Japan. Massa muss nach 31 Runden auch aufgeben.
Safety-Car-Phase Nummer zwei löst ein Wahnsinniger aus. Urplötzlich spaziert er gemütlich über die Strecke. Der hat Nerven. Nach dem Rennen wird klar: Es handelt sich um einen betrunkenen Briten.
Auch Pastor Maldonado (Lotus, 12.) und Jenson Button (McLaren-Honda, Aufgabe) kommen sich noch in die Quere. Beide verlieren einige Teile. Button jammert in den Bord-Funk: «Ich hätte doch wissen müssen, dass Maldonado geistesgestört ist!»
Und Sauber? Die Hinwiler Equipe punktet erfreulicherweise zum vierten Mal in Serie. Felipe Nasr überholt kurz vor dem Ziel Lotus-Grosjean, weil sich dieser in einer Linkskurve verbremst, und wird Zehnter. Ein hart erarbeiteter Zähler. Auf Platz elf folgt Marcus Ericsson. In der Konstrukteurs-Wertung liegt Sauber nach wie vor auf Rang acht, neu neun Punkte vor McLaren-Honda und 15 hinter Toro Rosso.