Vettel gewinnt drittes Training
Der Ungarn-Fluch – Force India gerettet

Vettel (Ferrari) vor Bottas (Mercedes) im letzten Training. Doch reden wir mal über den bösen Fluch, der über dem GP Ungarn liegt. Seit 2004 und Schumi (Ferrari) wurde kein Budapest-Sieger mehr Weltmeister (siehe Kasten). Gibt es am Sonntag ein 14. Opfer in Serie?
Publiziert: 28.07.2018 um 13:06 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:05 Uhr
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Sebastian Vettel überzeugt im dritten Training von Ungarn.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Budapest

Der Wahnsinn: Lewis Hamilton hat hier fünfmal gewonnen, den Titel holten aber 2007 Räikkönen, 2009 Button, 2012 Vettel, 2013 Vettel und 2016 Rosberg.

Vettel erwischte es mit dem Fluch 2015 und letztes Jahr. Da grüsste jeweils Hamilton vom WM-Thron. Klar, dass diese beiden Namen auch jetzt wieder die Hauptrolle in den 70 Rennrunden am Sonntag ab 15.10 Uhr (TV live) spielen werden.

Letztes Training

In den letzten 60 Minuten bei 29 Grad und 58 auf dem Asphalt (!) wurde noch so einmal richtig für die Qualifikation gebolzt. Mit der guten Vorstellung von Ferrari auf den Ultrasoft-Reifen haben die Roten plötzlich die Favoritenrolle, auch wenn viele Experten weiter an Red Bull-Renault (rund eine Sekunde zurück) glauben.

Ab 15 Uhr (TV live) gehts also um die Pole-Position. Das Duell in diesem Jahr steht 5:4 für Vettel gegen Hamilton. Dazu kommen je ein bester Startplatz für Ricciardo (Monaco) und Bottas (Österreich).

Neue Ferrari-PS für Sauber

Der neue Ferrari-Motor mit rund 20 PS mehr für Sauber und Haas zeigte noch kaum Wirkung, weil auf dem kurvigen und nur 4,3 km langen Kurs die Power nicht die Hauptrolle spielt: 9. Grosjean, 11. Magnussen, 13. Leclerc und 18. Ericsson.

Da darf man für die Jagd nach den besten Startplätzen vor allem von Haas einiges erwarten. Sauber will zuerst einmal die erste Quali-Hürde (fünf Autos raus) erneut mit beiden Wagen überleben.

Was zeigt Sauber-Leclerc im Qualifying?
Foto: Lukas Gorys

Force India-Mercedes lebt

Das Hauptthema bleibt natürlich die Zukunft von Force India-Mercedes. Die kontrollierte Involvenz wurde wie BLICK ankündigte am Freitagabend eingeleitet. Der Gläubigerschutz garantiert das Weiterleben des aktuellen WM-Fünften mit Pérez und Ocon.

Ein Londoner Insolvenzberater hat die finanzielle Garantie des Teams übernommen und Sportdirektor Otmar Szafenauer zum alleinigen Oberhaupt des Teams gemacht.

Teambesitzer Mallya k.o.

Der bisherige Teamchef ausser Dienst, Dr. Vija Mallya (62), von der indischen Polizei gejagt und im englischen Exil lebend, ist endlich weg vom Fenster. Er kann von der Rettung nicht mehr profitieren.

Wer von den vier möglichen Interessenten (wie die Milliardäre Stroll und Mazepin, die ihre Söhne unterstützen) den Zuschlag bekommt, wird bald entschieden.

Macht ein Team Stunk?

Die andern Teams müssen alle dem neuen Teamnamen zustimmen. Das dürfte kein grosses Problem sein. Dann geht es nur noch darum, ob das alte Force India aus dem Millionen-Geldtopf 2018 beschenkt wird? Auch mit der kontrollierten Insovenz gehen einige Rechte verloren. Hier könnte ein Team sein Veto einlegen. Haas-Ferrari?

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Der Ungarn-Fluch

Seit 2004 wurde kein Budapest-Sieger mehr Champion:

2004 SCHUMI       Weltmeister
2005 Räikkönen  WM-Zweiter
2006 Button         WM-Sechster
2007 Hamilton     WM-Zweiter
2008 Kovalainen WM-Siebter
2009 Hamilton     WM-Fünfter
2010 Webber       WM-Dritter
2011 Button         WM-Zweiter
2012 Hamilton    WM-Vierter
2013 Hamilton    WM-Vierter
2014 Ricciardo    WM-Dritter
2015 Vettel           WM-Dritter
2016 Hamilton    WM-Zweiter
2017 Vettel        WM-Zweiter

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