Vettel-Debakel in Portugal
«Seh kein Land – ist wie eine andere Klasse»

Die Portugal-Quali zeichnet ein deutliches Bild: Die Mercedes sind praktisch unschlagbar, während Sebastian Vettel selbst gegen den eigenen Teamkollegen chancenlos ist.
Publiziert: 24.10.2020 um 17:43 Uhr
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Lewis Hamilton ist in der Quali auch in Portugal nicht zu schlagen.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit und Christian Müller

Der Mann kann fahren wo er will – überall ist Lewis Hamilton der Schnellste! Beim ersten Gastspiel der Formel 1 in Portimao stellt der Brite seinen Mercedes zum 97. Mal in seiner Karriere auf die Pole-Position. Am Sonntag winkt der 92. Sieg, womit der Schumi-Rekord gebrochen und auch der siebte WM-Titel fünf Rennen vor Schluss praktisch perfekt wäre.

Hamilton meint nach der Quali: «Es war toll, endlich mal wieder richtig vor Fans zu fahren. Aber es war harte Arbeit.» Schliesslich war Teamkollege Valtteri Bottas (Startplatz 2) in allen drei Trainings schneller als der Weltmeister. Entscheidend sei die Taktik gewesen, so Lewis. «Es war richtig, immer zwei schnelle Runden zu fahren.» Die neue Strecke sei aufgrund der vielen blinden Kurven mit nichts zu vergleichen.

Max erster Mercedes-Jäger

Auch Bottas glaubt, dass er mit jeweils nur einer schnellen Runde die falsche Strategie gewählt habe. «Ich werde am Start sicher angreifen, auch wenn dies von der schmutzige Seite schwierig wird.»

Auf der sauberen Seite startet dafür Max Verstappen, der im Red Bull erneut erster Mercedes-Verfolger sein dürfte. Der Nachteil des Holländers: Er muss mit den weichen Reifen ins Rennen, die nicht nur schneller abbauen, sondern sogar auf einer einzelnen Runde langsamer sein könnten. Einziger Pilot auf Medium neben den beiden Mercedes wird Charles Leclerc (Startplatz 4) im Ferrari sein.

Vettel erneut deklassiert

Bei dessen Teamkollege Sebastian Vettel geht der Reifen-Poker nicht auf. Der Deutsche bleibt auf Medium im Q2 hängen. Platz 15 für den vierfachen Weltmeister, der nur in Italien als 17. noch schlechter war. «Ich kam nie in den Rhythmus und habe die Reifen nicht zum Funktionieren gebracht», so Vettel. Und über Teamkollege Leclerc, dem er in der neunten Quali in Serie den Vortritt lassen muss, sagt er: «Im Moment seh in kein Land. Das ist wie eine andere Klasse. Selbst die Runden, die ich treffe, sind zu langsam. Aber mir bleibt nichts anderes übrig, als alles aus mir und dem Auto herauszuholen.»

Gleich neben Vettel startet am Sonntag Kimi Räikkönen. Dessen Prophezeiung, wonach Alfa-Sauber die Rennen jeweils schon am Samstag verliert, stellt sich in Portugal als richtig heraus: Startplatz 16 für den Finnen und 17 für Teamkollege Antonio Giovinazzi. Die Hinwiler dürften auf den Effekt der neuen Strecken hoffen. Denn sowohl in Mugello als auch auf dem Nürburgring gabs Punkte. Dies gelang Alfa-Sauber diese Saison sonst nur noch in Österreich.

Hier gehts zur Startaufstellung.

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