Bullen-Mitbesitzer Dietrich Mateschitz (75) war um 10.30 Uhr im Privatjet aus Salzburg gelandet. Sein traditioneller Test-Besuch. Doch der war kurz nach der Mittagspause zu Ende: Orkanwarnung für den frühen Abend in Salzburg.
Orkanwarnung stoppte die Bullen
Der ganze Clan von Mateschitz musste sich sofort für den Rückflug bereitmachen. Gegenüber BLICK hatte Mateschitz vorher noch gesagt: «Ich freue mich schon auf das Rückspiel unserer Mannschaft gegen Frankfurt in der Europa League. Vielleicht können wir ja das 1:4 aus dem Hinspiel noch wettmachen!»
Doch das schlechte Wetter stoppte den Match am Donnerstag um 21 Uhr! Das Spiel wird am Freitag um 18 Uhr nachgeholt. Und endlich hatte nicht der Coronavirus für eine sportliche Absage gesorgt. Denn fast stündlich jagen sich weiter rund um den Erdball die alarmierenden Meldungen von neuen Erkrankungen.
Gibt es bald Informationen?
Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus hält natürlich auch die Formel 1 weiter in Atem. Am Freitag sollen die ersten Entscheidungen fallen. Bei der FIA und den GP-Besitzern von Liberty Media laufen zwei Wochen vor dem ersten (geplanten) GP-Training in Australien die Drähte heiss.
Die Fälle mit den ersten drei Rennen in Australien, Bahrain und Vietnam sind heikel: Wenn die FIA ein Rennen absagt, könnten sie vom Veranstalter auf Schadenersatz verklagt werden. Also ist es für die Formel 1 billiger, wie im Fall des GP von China, wenn die Organisatoren ihr Rennen selber verschieben oder eben absagen.
Bahrain stoppte Formel-2-Team
In Bahrain steigen momentan die Formel-2-Testfahrten. Dabei wurde das italienische Trident-Team sieben Stunden lang aufgehalten und auf mögliche Coronavirus-Symptome untersucht.
Dabei wurde beim gesamten Team mit dem Israeli Nissany und dem Italiener Sato keine Anzeichen des Coronavirus festgestellt.
Giovinazzi um 15 Uhr zurück
Beim Giovinazzi-Crash nach nur 16 Runden wurde der linke Teil des Heckflügels stark beschädigt. Teamchef Frédéric Vasseur zu BLICK: «Antonio sollte am Nachmittag wieder fahren. Zum Glück scheint das Getriebe unbeschädigt!»
Und um 15 Uhr ging der Italiener wieder auf die Strecke. Am Ende hatte das Hinwiler Team dann 92 Runden auf dem Konto – so wenig wie noch nie in den ersten vier Tagen zuvor.
Es geschah in der Silberpfeil-Kurve
Der Italiener war offenbar auf einem leicht nassen Randstein ins Unglück gestürzt worden. In Kurve vier, wo übrigens Hamilton und Rosberg 2016 ihren berühmten Silberpfeil-Crash hatten. Und so Max Verstappen beim ersten Red Bull-Auftritt (nach der Beförderung ins A-Team) gleich den ersten GP-Sieg feiern konnte!
Vettel: Bestzeit, dann Dreher
Um 12.10 Uhr hatte sich in Kurve 5 der vierfache Weltmeister (2010 bis 2013 mit Red Bull) im Ferrari gedreht. Und löste damit eine rote Flagge aus, weil er beim Rausfahren das halbe Kiesbett auf der Strecke verteilte...
Kurz zuvor hatte der Deutsche mit 1:17,093 eine Bestzeit aufgestellt. Endlich beteiligte sich auch das Team aus Maranello bei der Zeitenjagd, die am Freitag ihren Höhepunkt erreichen sollte.
Kaum schneller als Kubica
Allerdings gelang es dann Vettel nicht, seine Bestzeit auch mit dem weichsten Gummi (C5) wesentlich zu verbessern – 1:16,841. Am Vortag war Robert Kubica im Alfa-Sauber bei seinem Tagessieg mit der gleichen Reifenmischung nur 0,101 Sekunden langsamer als Vettel gewesen. «Die Roten bluffen weiter», heisst es dazu aus dem Lager von Mercedes.
Hamiltons Motor störte Ferrari
Am Nachmittag versuchte sich Vettel mit einem Longrun über die GP-Distanz von 66 Runden. In der 40. Runde musste Vettel seinen Versuch unterbrechen, weil der bereits nach 14 Runden ausrollende Silberpfeil von Weltmeister Hamilton eine rote Flagge auslöste!
Bei Mercedes gab man sofort ein Motorenproblem zu. Eigentlich egal, denn der Ferrari war bei seinem GP-Versuch langsamer als die meisten andern Teams in den letzten Tagen unterwegs.
Optimismus bei Racing Point
Der fünfte Testtag brachte nur eine klare Erkenntnis: Die Mercedes-Kopie von 2019, mit der Racing Point-Mercedes in die neue Saison steigt, ist immer vorne dabei! Egal ob Routinier Sergio Pérez oder der weiter nicht hoch gehandelte Lance Stroll hinter dem Lenkrad sitzen.
«Ich glaube, wir sind momentan vor Ferrari», liess sich Racing Point-Teamchef Otmar Szafenauer zitieren! Das wäre der Hammer, wenn die pinkfarbenen BWT-Boliden 2020 tatsächlich die grossen Drei aufmischen würden.
Testresultate Bahrain II
(2. Tag, Stand 18 Uhr, Ende)
1. Vettel (Ferrari) 1:16,841
2 Gasly (Alpha Tauri Honda) 1:17,066
3. Stroll (Racing Point-Mercedes) 1:17,118
4. Latifi (Williams-Mercedes) 1:17,313
5. Norris (McLaren-Renault) 1:17,573
6. Verstappen (Red Bull-Honda) 1:17,738
7. Bottas (Mercedes) 1:17,983
8. Ocon (Renault) 1:18,013
9. Magnussen (Haas-Ferrari) 1:18,225
10. Albon (Red Bull Honda) 1:18,393
11. Ricciardo (Renault) 1:18,393
12. Giovinazzi (Alfa Sauber) 1:19,670
13. Hamilton (Mercedes) 1:22,425