Verstappen: «Ich werde falsch dargestellt»
Formel-1-Ärger wegen Netflix-Dok

Max Verstappen findet die Serie zeige nicht sein wahres Ich. Er werde zu arrogant dargestellt. Der Red-Bull-Star ist nicht der einzige, der sich ärgert.
Publiziert: 05.03.2020 um 13:22 Uhr
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Arrogant? Max Verstappen findet, dass er in der Netflix-Doku schlecht wegkommt und falsch dargestellt wird.
Foto: keystone-sda.ch

Die Ende Februar erschienene zweite Staffel der Netflix-Formel-1-Doku «Drive to Survive» (Fahren, um zu überleben) begeistert die Fans.

Einer jedoch ist gar nicht «amused»: Max Verstappen (22) stört sich daran, dass er arrogant rüberkomme und sich in der Doku überhaupt nicht wiedererkenne.

Heftig wettert er gegen die Produzenten: «Das Problem ist, dass sie dich immer so darstellen, wie sie wollen». Der Bullen-Pilot bevorzugt herkömmliche Interviews, in denen er auf Fragen klar antworten kann.

In der Doku werden seine Aussagen hingegen zusammengeschnitten. «Was immer du sagst, sie stellen dich so dar, wie es grad zur Geschichte passt», kritisiert Verstappen. «Das funktioniert nicht. Ich denke, dass man mein wahres Ich so niemals sehen kann.»

Doch wie sieht es denn aus, das wahre Ich von Max Verstappen? «Ich bin sehr locker drauf und stets entschlossen, zu gewinnen», beschreibt er sich selbst. Für den Sieg gebe er alles, auch wenn dies zuweilen ein wenig arrogant wirken könne.

Grosse Emotionen hingegen sind seine Sache nicht. Grosse Worte schon gar nicht. «Ich spreche, wenn ich es muss. Und wenn ich nichts zu sagen habe, sage ich auch nichts.»

Magnussen wettert auch

Auch Kevin Magnussen (27) ärgert sich über die Darstellung gewisser Situationen in der Dokumentation. Hintergrund: In der letzten Saison geriet der Haas-Pilot mit seinem Teamkollegen Romain Grosjean (33) mehrmals auf der Strecke aneinander. Beim GP Grossbritanien zerstörten sie sich gegenseitig das Rennen. Teamchef Günther Steiner wütete öfter am Teamfunk. Genauso wie Grosjean in Hockenheim schimpfte.

Alles halb so wild, meint nun der Däne: «Klar haben wir zwischendurch unsere Nerven verloren, doch ihr wärt überrascht, wenn ihr sehen würdet, wie gut wir miteinander auskommen». Er sieht die Probleme eher beim Drama um den damaligen Hauptsponsor «Rich Energy». Dieser ist mitten in der Saison ausgestiegen und so fehlten dem Team plötzlich Millionen.

Skandal um Albon-Mutter

Über Red Bull Racing-Star Alexander Albon (23) kommt zudem in den neuen Staffel eine brisante Geschichte ans Licht. 2012, als der Thailänder 15 Jahre alt war, musste seine Mutter ins Gefängnis. Kankamol Albon hat illegal mit Luxus-Autos gehandelt.

Insgesamt ging es um einen Betrug von 7,5 Millionen-Pfund. Der junge Rennfahrer meint: «Für mich war es das bei weitem schwerste Jahr meines Lebens. Ich sah, wie sie weggebracht und eingesperrt wurde.»

2015 wurde die Mutter wieder freigelassen. «Alex hat mir vergeben», sagt Albons Mutter. Sie habe für ihr Verbrechen bezahlt.

Alfa Romeo Racing komplett ignoriert

Ärger gibt es auch bei einigen Fans. Denn Alfa-Sauber wird komplett ignoriert – und damit auch Fan-Liebling Kimi Räikkönen (40). Einzig in der letzten Folge hat der Finne einen kurzen Auftritt.

Sofort zeigt sich, warum Anhänger gerne mehr über ihn gesehen hätten. Während dort die meisten Fahrer behaupten, die Formel 1 sei das Grösste im Motorsport, so sagt Kimi in seiner typisch trockenen Art: «Für mich ist es mehr wie ein Hobby.»

Start der Saison 2020

Übrigens geht es in der Königsklasse in etwas mehr als einer Woche los. Am 15. März beginnt in Melbourne (Aus) die neue Saison. Dann wird sich zeigen, ob die zehn Teams in der Winterpause die Hausaufgaben gemacht haben und wo sie stehen. (sst)

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