Wenn die längste Strecke im Kalender (7004 Meter) nicht trocken ist, herrscht überall Alarmstufe 1. Nirgendwo fliegst du so schnell ab, wie hier in Spa – und dann brauchen die Piloten Schutzengel.
Blau – Grün – Rot
Bei Trainingsbeginn gingen nur Bottas und Zhou mit den blauen Full-Wet-Reifen raus. Bei Audi-Sauber hatte man schon beim Start mit noch mehr Regen gerechnet. Kurz darauf wechselte das Duo wie die Gegner auf Grün: Intermediates.
Und kaum hatte sich die Formel 1 auf die gefährlichen Bedingungen eingeschossen, kam nach elf Minuten eine andere Farbe ins Spiel – Rot. Mit dieser Flagge stoppte die FIA das Training, auch wenn die Zeit weiterlief. Grund: Stroll hatte den Aston Martin bei der Auffahrt nach Eau Rouge aus der Kontrolle verloren und bös eingeschlagen. Der Kanadier war soeben die siebtbeste Zeit gefahren.
Regen wurde stärker
Nach acht Minuten wurde die Strecke wieder freigegeben, doch die Fahrer blieben beim immer heftiger werdenden Regen an den Boxen. Offenbar war das Risiko, das Auto vor der Zeitenjagd zu verlieren, zu gross. Und dann kam bis zwei Minuten vor dem Ende von der FIA die rote Flagge. Um dann allen Autos noch eine Runde zu schenken…
Die wichtigste Frage bleibt: Wer holt beim GP Belgien die 14. Pole des Jahres? Für Verstappen, der 2024 schon achtmal ganz vorne stand, würde «Pole» diesmal Startposition elf bedeuten. Da er wegen des unerlaubten fünften Motorenwechsels zehn Plätze zurückmuss.
Achtung auf Piastri!
Die anderen besten Startplätze in dieser Saison eroberten Russell und Norris (je 2) und einmal Ferrari-Leclerc beim Heimsieg in Monte-Carlo. Ein Pole-Anwärter wäre auch noch der Ungarn-Sieger Oscar Piastri im McLaren-Mercedes.
Der Australier wurde im dritten Training mit 1,4 Sekunden Rückstand auf Verstappen Zweiter vor Gasly (Alpine), Norris (McLaren) und Ocon (Alpine). Audi-Sauber? Achter Bottas, 16. Zhou. Russell und Sainz ohne Zeit.