Früher haben Superstars wie Lauda, Senna, Schumi und jetzt Vettel polarisiert. Die Fans haben sie gehasst oder eben verehrt. Dazwischen war kein Platz für andere Emotionen.
Nun ist auch der dreifache Weltmeister in diese Kategorie aufgestiegen. Hamilton, von Millionen geliebt, sorgt mit immer neuen Eskapaden neben der Rennstrecke für Wirbel – und damit für Aufregung.
Hamilton setzt damit auch den braven Mercedes-Teampartner Nico Rosberg (30), der dem Treiben hilflos zusehen muss, ins Abseits. Und die Doppel-Führung bei den Silberpfeilen (Wolff und Lauda) lmuss immer öfters gute Miene zum bösen Spiel machen.
Es ist der 43-fache GP-Sieger, der die Regeln macht. Nach der über zehn Jahre langen Gefangenschaft bei McLaren tobt er sich jetzt aus.
Aber wenigstens lässt er seine Fans an seinem Leben teilhaben (im Gegensatz zu Vettel). Jetzt twitterte Hamilton sogar, dass er am Montag in Monaco drei geparkte Autos gerammt hat. Immerhin mit seinem italienschen Millionen-Flitzer Pagani Zonda (760 PS, wie in der Formel 1).
«Man muss zu seinen Fehlern stehen, verletzt wurde niemand!» Es geschah am Dienstagmorgen um 03.28 Uhr, in der weltberühmten Loews-Haarnadel, mit 45 km/h dem langsamsten Eck beim Grand Prix!
Wenige Stunden später wurde Hamilton «krank», ging mit Fieber zum Arzt – und verschob seine Reise im Privatjet nach Brasilien, wo er gestern erst gegen Abend landete.
Hier in Interlagos, wo sich Sonne und Regen das ganze Wochenende abwechseln sollen, hat er nur zwei Zeile: Die 50. Pole-Position und den ersten Brasil-Triumph, den er ja Senna widmen will.
Die Wahrheit: Lewis ist immer noch sauer auf das Team wegen des zweiten Reifenstopp-Befehl in Mexiko. Hamilton («Die Reifen waren noch gut») glaubt, dass man dadurch Rosberg den Sieg ermöglichte.