Der Spanier, bei Mclaren-Honda seit drei Jahren mit jährlich 30 Millionen Euro vergoldet, lässt leider immer mehr den Frust ins Cockpit rein. Trotz des Motorenwechsels zu Renault hat er für 2018 noch keinen Vertrag unterschrieben.
Was plant der Mann, der jetzt in Lugano wohnt? Will er doch in die Indy-Car abhauen? Dort, wo ihn im Mai bei den Indy 500 ein Honda-Motorschaden vielleicht den Sieg kostete.
Einen Top-Sitz bekommt der 32-fache GP-Sieger in der Formel 1 nie mehr – und in Malaysia hat ihn Teamkollege Stoffel Vandoorne (25) dank Platz sieben jetzt mit 13:10 in der WM überholt. Das schmerzt den zweifachen Weltmeister von 2005 und 2006.
«Was für ein Idiot!»
Beim eher harmlosen Duell mit Kevin Magnussen (Haas-Ferrari) krachte es am Funk. Bei seinem Überholmanöver nach 34 Runden wurde Alonso vom Dänen hart aber fair abgedrängt und kam vorbei.
Alonso tobte in den Funk: «Was für ein Idiot. Hülkenberg hatte Recht!» Hülkenberg? Ach ja, da war ja das Ungarn-Duell des Deutschen mit Magnussen. Damals war der Renault-Star sauer und warf dem Haas-Piloten Unfairness vor. Da sagte Magnussen: «Ach komm, lutsch mir doch die Eier!» (siehe Video unten)
In Malaysia mischte sich jetzt auch Haas-Teamchef Günter Steiner ein: «Alonso ist es sich wohl gewohnt, dass ihn jeder schnell vorbeilässt. So funktioniert die Formel 1 nicht. Einmal wird Alonso erledigt, einmal stürzt er endgültig vom Thron!» Viele nennen im GP-Zirkus Alonso, der sich selbst für den besten Fahrer hält, längst einen Stinkstiefel.
Und dann legte sich Alonso (er verpasste den letzten WM-Punkt als Elfter um 2,8 Sekunden) auch noch mit Sebastian Vettel an. Weil dieser von der Rennleitung dauernd nach blauen Flaggen (Platz machen, einer will überholen) schreit.
«Komm schon Alonso. ich dachte, du bist besser als das. Da kommen zwei Autos herangeflogen – und Fernando setzt sich in die Mitte.» Nun, als der Podiums-Express Ricciardo/Vettel auf Alonso auflief, liess der Spanier zuerst nur den Red Bull vorbei, hielt Vettel drei Kurven hinter sich.
Im Mittelfeld wird kein Zentimeter verschenkt
Alonso grinste: «Das muss ich mir mal genauer anschauen.» Vettel: «Als Alonso Ferrari verliess, sagte er stets, dass er ein Ferrari-Fan bleibe. Diesmal hat er sich nicht wie einer verhalten.»
Herrlich, wie viele Energien gewisse Fahrer im Cockpit nicht nur aufs Lenken und Denken verwenden. Das gleiche galt in Malaysia auch für das Force India-Duo Pérez (6.) und Ocon (10.) sowie Williams-Mercedes-Fahrer Massa (9.) und den ausgeschiedenen Sainz (Toro Rosso). Sie krachten ineinander und beschimpften sich heftig. Da wird eben im Mittelfeld kein Zentimeter verschenkt.
Die Saison-Entdeckung Esteban Ocon, die ausser in Monte Carlo (12.) dieses Jahr immer punktete, bekam nach drei Sepang-Unfällen das Fett weg. Toro Rosso-Chef Franz Tost: «Ocon bedeutet Unfall. Basta!»