Nächste Runde im tragischen Schauspiel rund um das Sauber-Team in Australien. Nachdem das Gericht in Melbourne dem Holländer Giedo van der Garde einen Cockpit-Startplatz für die Saison 2015 zuspricht, gehen die Diskussionen im Gericht weiter.
Die Anwälte des 29-Jährigen befürchten, dass sich das Sauber-Team nicht ans Urteil halten könnte und weiter auf Zeit spielt. Um 2.30 Uhr Schweizer Zeit beginnt am Freitag das erste freie Training.
Das Gericht weist Sauber an, bis zwei Stunden vor Trainingsstart alle nötigen Schritte zu unternehmen, damit van der Garde fahren kann. Sonst drohen ernsthafte Konsequenzen, die bis hin zur Beschlagnahmung der Autos führen kann!
Die Richter werden um 0.30 Uhr am Freitag wieder tagen und entscheiden, ob Sauber das Urteil umgesetzt hat. Sauber muss dem Gericht zudem eine Liste mit allem Material abgeben, das die Schweizer mit nach Australien genommen haben.
Offenbar öffnet sich auch noch eine zweite Front gegen Sauber. Van der Garde soll nach dem Urteil eine Privatklage gegen Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn eingereicht haben – wegen rufschädigenden Äusserungen.
Der Holländer bezieht sich auf Kaltenborns Aussage im Sauber-Communiqué am Mittwoch. Dort wird sie mit den Worten zitiert: «Wir sind sehr enttäuscht über diese Entscheidung und müssen uns nun die Zeit nehmen, die Konsequenzen dieses Entscheids zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren. Allerdings können wir nicht die Sicherheit unseres Teams, oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten. Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde.»