Dann der übliche Rest: Verstappen, Bottas, Hamilton – nur WM-Leader Vettel setzte sich wie am Morgen ins Mittelfeld ab. Der Deutsche fühlt sich im Ferrari noch nicht wohl. Kurz: Dem zweifachen Saisonsieger fehlt einfach das Vertrauen.
Ausgang der Kleinen
Im ersten Training hatten die beiden punktehungrigen Teams mit Mercedes-Power in Baku auf der schmutzigen Strecke, die kaum Grip aufbauen liess, noch freien Ausgang: 3. Perez, 5. Ocon im Force India (bisher ein WM-Punkt). Und: 8. Sirotkin, 11. Stroll im Williams (noch ohne Zähler 2018). Wäre das die Realität, dann würden in Hinwil alle Alarmglocken schlagen.
Happy Birthday Dr. M.
Vergessen wir aber das prominente Geburtstagskind nicht: Dr. Helmut Marko, Grazer Hotelbesitzer, rechte Hand von Red Bull-König Didi Mateschitz und Motorsportchef der Bullen, ist am Freitag 75 geworden. «Ein Tag, wie jeder andere.» Sein Wunsch: «Ein Erfolg am Sonntag!»
Sieg vom letzten Platz…
Nun, vor einem Jahr gewann hier Red Bull mit Daniel Ricciardo (28) das Baku-Chaos vor Bottas (Mercedes) und Stroll (Williams-Mercedes). Nach seinem zweiten Boxenstopp lag Ricciardo noch an letzter Stelle… Also überholen ist hier mit der längsten Geraden der Welt (1,975 Meter) kein Problem. Aber es warten eben auch heikle Ecken in der idyllischen Hauptstadt am Kaspischen Meer. Die 6,003 km lange Piste liegt übrigens 28 Meter unter dem Meeresspiegel.
Hamilton mit neuer Frisur
Wieder einmal glänzte der seit Austin 2017 sieglose Super-Champion Lewis Hamilton für den Hingucker: Der Brite kam mit neuer Frisur aus Amerika nach Aserbaidschan. Sein Hinterkopf erinnert uns jetzt an einen angeknabberten Maiskolben…
Ecclestone: Was ist mit Lewis?
Ob Hamilton mit dem neuen Haarschnitt wieder motivierter wird? Der GP-Ehrengast der Regierung von Aserbaidschan, Bernie Ecclestone (87), zu BLICK: «Man spürt es deutlich. Lewis ist noch nicht voll konzentriert. Bei ihm kann das tausend Gründe haben! Früher brauchte er zwei Runden, dann waren die Gegner ruhig. Jetzt muss er für eine schnelle Runde kämpfen, beissen und leiden.»
Achtung, Kurve 8…
Den ersten Ausrutscher leistete sich Baku-Neuling Brendon Hartley (28) im Toro Rosso-Honda. Der Neuseeländer schlug im engsten Eck aller Formel-1-Zeiten, in Kurve 8, kurz an die Reifenwand, konnte aber weiterfahren. Das wird bis am Sonntagsabend nicht allen «Opfern» dort auf der nur 7,5 Meter breiten Piste gelingen…
Der Höhepunkt war nach 33 Minuten der Einschlag von Verstappen in Kurve 6. Frontflügel und Aufhängung kaputt. Sonst sah man in beiden Trainings nur noch einige Dreher oder die Flucht in die wenigen Notausgänge. Wie zum Beispiel in Monte Carlo in der ersten Kurve (St. Devote).
Der Vater des C37 fehlt
Bei Alfa Sauber fällt auf, dass der offenbar nicht ganz unumstrittene Technische Direktor Jörg Zander, der Vater des C37, nicht da ist. Vor einem Jahr war hier der Deutsche noch mit Teammanager Beat Zehnder zum Interims-Teamchef ernannt worden. Denn wenige Tage vor Baku wurde CEO Monisha Kaltenborn (46) gefeuert wurde. Jetzt hat die Inderin mit einer französischen Unternehmerin ein Formel-4-Team gegründet. Mit drei Nachwuchspiloten und der Schweizerin Tara Eichenberger (15).
Ericsson: Früher Feierabend
Auf der Strecke konnten sich Charles Leclerc (16.) und Marcus Ericsson (17.) am Morgen für einmal etwas vom Ende loslösen. Am Nachmittag dann die Ernüchterung. Der Schwede Ericsson erlitt nach neun Runden einen Getriebeschaden und konnte schon 70 Minuten vor Trainingsende die Zivilkleider anziehen – Letzter…
Der Monegasse blieb auch im zweiten Teil auf Position 16 kleben – und ihm traut man hier einiges zu. Leclerc hatte 2017 die beiden Formel-2-Rennen jeweils auf dem Podest beendet: Sieg und zweiter Platz.
Thailänder auf der F-2-Pole!
In der Qualifikation zum ersten Formel-2-Rennen am Samstag gabs für die Schweizer kaum was zu holen: 10. Ralph Boschung aus Monthey VS – 15. Loius Délétraz aus Genf. Pole für Alexander Albon (Thailand) vor den britischen Titelfavoriten und Formel-1-Testern Lando Norris (McLaren) und George Russell (Mercedes).