Die meisten Experten sind sich einig: Solange der Deutsche bei Mercedes gegen Lewis Hamilton (30) fährt, ist der WM-Titel für Rosberg kaum ein Thema. Die grösste Chance hatte er mit 17 Punkten Rückstand im Finale 2014 in Abu Dhabi. Mit doppelter Punktezahl.
Doch nach 24 Runden verabschiedete sich das Hybridsystem, Nico rollte nur noch herum, gab aber sportlicherweise nicht auf und wurde 14. Lewis jubelte als Sieger und Champion.
2015 raste Rosberg immer Hamilton hinterher. Während der Brite schon neunmal siegte, gelangen dem Weltmeister-Sohn von Keke Rosberg (1982) alle drei Erfolge nur in Europa (Spanien, Monaco, Österreich). Vier Rennen vor dem Ende hat er 73 Punkte Rückstand.
«Ein Seuchenjahr. Aber was soll ich tun, warum immer ich?», fragte Rosberg in Russland nach dem schnellen Aus: defekter Dichtungsring beim Gaspedal. Beim Europa-Finale in Monza war bei Rosberg zwei Runden vor Schluss der Motor explodiert. Sieger: Hamilton.
Bei Mercedes wurde gestern der WM-Titel gefeiert. Die Formel 1 überweist dafür einen Scheck von 36 Millionen Dollar, die Mercedes vor allem unter seinen Mitarbeitern verteilt.
Diese Extrazahlung ist sicher auch der EU-Werbekommission ein Dorn im Auge. Force India und Sauber haben wegen ungerechter Geld- und Machtverteilung Beschwerde in Brüssel eingereicht (im BLICK).
Teamchef Fernley (Force India): «In drei Monaten sagt man uns, wie man vorgeht. Wenn die EU entscheidet, alles zu untersuchen, wird die Formel 1 die Folgen spüren. Der Prozess kann nicht mehr gestoppt werden, selbst wenn man uns einen Deal vorschlägt. Wir wurden zu lange nur vertröstet.»