Riesenjubel im Autodromo Nazionale in Monza!
Die über 50'000 Tifosi sind völlig aus dem Häuschen: Erstmals seit acht Jahren (Alonso 2010) steht beim GP Italien wieder einmal ein Ferrari auf der Pole-Position.
Doch nicht Sebastian Vettel – er wird Zweiter –, sondern der absolute Fan-Liebling Kimi Räikkönen macht die roten Fans glücklich. Der Finne schnappt sich die 18. Pole seiner Karriere – die letzte holte er 2017 in Monte Carlo. Damals musste er im Rennen Vettel mit einem fingierten Boxenstopp den Sieg schenken.
Heute erhält Kimi den «Quali-Pokal» – ein Mini-F1-Rad – von Mick Schumacher überreicht. Holt Räikkönen auch am Sonntag im Rennen den Sieg, wäre dies sein erster seit Melbourne 2013 – damals noch auf Lotus.
Kimi: «Die Pole-Position ist toll für morgen, aber halt nur die halbe Miete. Es gibt aber keinen tolleren Ort, die Pole zu holen, als hier bei unserem Heimrennen mit den Tifosi!» An der Ferrari-Box fliessen bei Räikkönens Ehefrau Minttu Freudentränen.
Vettel ist derweil etwas angefressen. Er schrie bereits «Yes» in den Funk. Die Antwort von der Ferrari-Box: «Position 2 – Kimi ist auf der Pole.» Vettel zurück: «Darüber reden wir noch ...»
So kann Ferrari im Poker um die Cockpits für 2019 in Erklärungsnot kommen, sollte man Räikkönen keinen neuen Vertrag anbieten. Detail am Rande: Kimi wird am 17. Oktober 39 Jahre alt. Sauber-Monegasse Charles Leclerc wird tags zuvor 21 Jahre jung.
Schnellste Runde der F1-Geschichte
Und es ist ein historischer Moment im Tempo-Tempel der Formel 1. Räikkönens letzte Runde nämlich ist die schnellste Runde, die je in der Königsklasse des Motorsports gefahren wurde.
Die Stoppuhr hält beim Finnen auf der letzten Runde in Q3 bei 1:19,119 – mit 263,588 km/h im Schnitt zum Rekord! Diesen hielt bis dato der Kolumbianer Juan Pablo Montoya, der ebenfalls in Monza 2004 in der Quali in 1:19,525 über die Ziellinie raste.
Hier gehts zum Resultate-Service: So lief die Monza-Quali und so starten sie!
Hinter der Ferrari-Frontreihe stehen am Sonntag die beiden Mercedes von Lewis Hamilton und Valtteri Bottas. Hamilton: «Heute sind wir geschlagen. Ferrari hat einfach einen sehr soliden Job gemacht. Es war unglaublich eng zwischen uns, wir haben alles gegeben, aber sie hatten heute die Oberhand. Am Sonntag aber greifen wir wieder an.»
Sauber weiter im Pech
Für Sauber ist Monza indes weiterhin keine Reise wert. Nach dem Unfall von Ericsson am Freitag ist erstmals 2018 für beide in Q1 Schluss. Das aber nur haarscharf! Der Genfer Romain Grosjean im Haas-Ferrari schubst in letzter Sekunde Sergio Pérez (Force India) um 1 und Leclerc um 2 Tausendstelsekunden aus den Top-15. Ericsson muss nach seinem Unfall am Freitag ebenfalls von hinten starten. Aber auch für die Hinwiler gilt weiter: Im Rennen ist vieles möglich, wenn alles zusammenpasst …
Bereits vor der Quali am Samstag stand fest, dass auch Ricciardo (Red Bull-Renault) und Hülkenberg (Renault) wegen ihren Motorenwechseln ganz hinten starten müssen. Bei Hülkenberg würden ja noch die zehn Strafplätze für die Auslösung des Horror-Crashes in Spa dazukommen.
Verfolgen Sie den Grossen Preis von Italien in Monza am Sonntag live ab 15.10 Uhr bei BLICK!
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Marcus Ericsson, Qualifikation: 19.: «Es war sehr gut nach dem gestrigen Unfall schon heute wieder zu fahren. Unsere Mechaniker haben die ganze Nacht gearbeitet, um das Auto rechtzeitig zu reparieren. Leider war es nicht das Resultat, das wir wollten – wir schieden beide im Q1 aus. Wir werden nun analysieren, was passiert ist und an Verbesserungen für morgen zu arbeiten. Das Resultat ändert für mich nicht viel, da ich aufgrund des Wechsels von meinem Motor ohnehin eine Strafversetzung auf der Startaufstellung erhalte. Trotzdem ist es sehr eng im Mittelfeld, und ich hoffe wir können um ein gutes Resultat kämpfen.»
Charles Leclerc, Qualifikation: 17.: «Ich bin nicht sicher, was unsere Performance zwischen FP3 – in welchem wir sehr konkurrenzfähig waren – und dem Qualifying so stark beeinflusst hat. Ich bin mit meiner Runde sehr zufrieden. Das ist etwas, das ich sehr selten sage. Umso mehr frustriert es mich, in Q1 auszuscheiden. Wir haben viel Arbeit vor uns, und müssen genau verstehen was passiert ist damit wir uns bis zum Rennen verbessern, und ein gutes Resultat erzielen können.»