Tempo-400-Wahnsinn
Simona: «Jeder Fehler kann das Ende sein!»

Sauber und Co. schreien weiter nach einer Budget-Obergrenze. Startet die nächste Formel-1-Saison erst im April? Und für De Silvestro beginnt schon jetzt gefährlichste Autorennen der Welt. Hier gehts zum Formel-1-Inside.
Publiziert: 03.05.2015 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:49 Uhr
Von Roger Benoit

Die Formel 1 eine Woche vor dem Europa-Start in Barcelona. Die Teams sind natürlich zerstritten, Lotus, Sauber und Force India schreien weiter – vergeblich – nach einer Budget-Obergrenze. Langsam das GP-Unwort des Jahres. Solange dieses Trio nicht mit Taten auftritt, werden die Forderungen nach mehr Gerechtigkeit vom Wind weggeblasen. Da diskutiert man in der Formel 1 lieber, ob man die Reifen frei wählen kann (was Pirelli ablehnt), ob der Saisonstart 2016 erst im April erfolgen soll – alles Dinge, die den millionenschweren Aufrüstungskampf von Mercedes, Ferrari, Red Bull-Renault und McLaren-Honda nicht stört. Und Ron Dennis, der McLaren-Boss, sagt jetzt klar: «Unsere Gegner können Alonso vergessen. Er ist bis Ende 2017 nicht frei! Und schon vorher werden wir wieder dominante Siege herausfahren.»

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Für die schnellste Schweizerin beginnt heute mit dem Kindertag in Indianapolis bereits das fünfte Abenteuer bei der mörderischen 99. Austragung der 500 Meilen vom 24. Mai (bisher über 70 Tote). Simona de Silvestro (26) bekommt eines der fünf Honda-Turbo-Ungeheuer, das das Andretti-Team im Kampf um die 33 Startplätze einsetzt. Simona: «Es ist bei Andretti wie bei meinem Sauber-Auftritt im letzten Jahr. Wenn dir das nötige Geld ausgeht, bist du eben schnell arbeitslos.» So durfte die jetzt in Schaffhausen und Rolle VD wohnende Pilotin dieses Jahr die beiden ersten Indy-Car-Rennen bestreiten, wurde in New Orleans sogar sensationelle Vierte! Doch in Long Beach und Birmingham fehlte sie jetzt. Simona: «Das Geld regiert auch hier den Fahrermarkt. Also muss ich jetzt alles riskieren!»

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Und das Risiko kann im Nudeltopf gefährlich werden. Simona hat mit Feuerunfällen und Überschlägen in Indy schon alles erlebt. Dort, wo 1977 Clay Regazzoni (†2006) als letzter Schweizer auftrat. Bei jenem Rennen stand übrigens mit der Lehrerin Janet Guthrie (heute 77) aus New York erstmals eine Frau am Start! Ein Jahr später wurde sie Neunte! Simona: «Auch bei mir muss endlich ein Top-Ten-Platz her. Im Premierenjahr 2010 wurde Simona vom 22. Startplatz 14. – und bekam die Auszeichnung «Rookie of the Year». 2011 gabs Startplatz 24 und Schlussrang 31. 2012 wurde sie mit Teamkollege Alesi aus dem Rennen genommen: Zu gefährlich! Der damalige Honda-Motor hatte 100 PS weniger. «Wir waren auf den zwei Geraden mit 330 über 40 km/h langsamer als die Gegner. Jetzt erwarten wir hier Spitzentempi von 400 km/h, obwohl wir kaum 600 PS haben. Da kann jeder Fehler das Ende sein!»

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