Suzuka: Keine Crashes
Regen ärgerte GP-Stars – Bullen-Russe vorne!

Was für ein Auftakt zum GP von Japan, dem 14. WM-Lauf. Regen, Regen, Regen. Und nur 20 Grad sowie 24 auf dem Asphalt. Am Morgen lag Sainz vor Kvyat und Rosberg. Am Nachmittag Kvyat vor Rosberg und Hamilton.
Publiziert: 25.09.2015 um 07:33 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:12 Uhr
1/25
Marcus Ericsson im Regen von Suzuka.
Foto: Lukas Gorys
Von Roger Benoit aus Suzuka

Der Holländer Max Verstappen (wird in fünf Tagen 18 Jahre alt) war im Toro Rosso-Renault nach 55 Minuten (!) der erste Fahrer, der eine Zeitrunde fuhr. Auf dem 5,807 km langen Kurs sass bei den andern im nassen Höllenloch Suzuka zuerst der Respekt und vielleicht auch die Angst im Cockpit.

Es war dieser Regen, der am 5. Oktober 2014 hier dem Franzosen Jules Bianchi im Marussia-Ferrari während der Endphase des Rennens zum Verhängnis wurde. Sein 170km/h schneller Abflug in den Bergungskran (hob Sutils Sauber weg) endete am 17. Juli 2015 mit dem Tod in Nizza.

Hamilton: «Instinkt wichtig»

Alle Fahrer haben noch die Horror-Bilder von vor einem Jahr im Kopf – und jetzt wieder dieser teuflische Regen. «Bei solchen schweren Bedingungen muss bei dir vor allem der Instinkt im Cockpit sitzen», sagt WM-Leader Lewis Hamilton, der sich für eine Runde die Bedingungen ansah – und dann im Motorhome verschwand, um am Ende doch noch sechs Runden anzuhängen. Wie am Nachmittag. Da es am Samstag und Sonntag trocken bleiben soll, konnten kaum Erfahrungswerte gesammelt werden.

Und auch die Frage, ob Singapur nur ein Ausrutscher von Mercedes war (4. Rosberg, Hamilton ausgefallen) blieb am ersten Tag in Japan unbeantwortet. Denn es hörte nie auf, zu regnen.

Erster Tanz nur mit 12 Stars

So liessen sich am Morgen gerade mal 12 Fahrer eine Zeit gutschreiben, am Nachmittag waren es dann 19 Piloten, weil Bottas an den Boxen blieb: «Es ist schrecklich da draussen!»

Die beiden Sauber C34, die ja hier auf diesem extrem schnellen und gefährlichen Kurs mit ihrem neuen, total überholten C34 glänzen wollen, riskierten zuerst nur eine Ausfahrt ohne Zeit.

Erst 17 Minuten vor dem Ende sah man dann Ericsson in Aktion. Am Ende lag er dann als Neunter 4,3 Sekunden hinter Carlos Sainz (Toro Rosso). Im zweiten Training fehlten dem Schweden als 13 nur noch 3,6 Sekunden auf den überraschenden Tagessieger Daniil Kvyat im Red Bull-Renault – 1:48,227 oder über 15 Sekunden langsamer als die letztjährige Pole hier von Nico Rosberg! Alles klar?

Der Bullen-Russe hatte mit Teamkollege Ricciardo sowie dem Silberpfeil-Duo Rosberg und Hamilton weit über eine Sekunde Vorsprung auf das Ferrari-Paar Vettel (5.) und Räikkönen (6.).

Sauber: Gute Qualifikation?

Ericssons Teamkollege Felipe Nasr war in der Gischt dreimal knapp am Abfliegen, rettete sich aber – wie einige andere Fahrer (darunter Vettel, Verstappen) – mirakulös aus der heiklen Lage neben der Strecke.

Mit den Plätzen 9 und 11 hielt sich der Brasilianer Nasr im Mittelfeld. Mit dem nötigen Abtrieb in den ultraschnellen Ecken soll es jedoch auf trockener Strecke für die Hinwiler im Honda-Land von Suzuka zur Sache gehen. Schauen am Samstag in der Qualifikation dann bessere Startplätze als 2014 raus? Damals startete Sutil als 14. und Gutiérrez als 15. WM-Punkte blieben ja das ganze Jahr ein Traum ohne Happyend.

Gutiérrez bei Haas-Ferrari

Esteban Gutiérrez, dieses Jahr bei Ferrari Ersatzpilot, wird am Dienstag wohl mit dem bereits engagierten Genfer Romain Grosjean übers Internet von Einsteiger Haas-Ferrari in den USA als die zwei Fahrer 2016 bekanntgegeben.

Bei Lotus-Mercedes brennt weiter der finanziell fast schon abgebrannte Baum. Man liess am Morgen beide Autos an den Boxen – und der Team-Pavillon blieb auch am Freitag leer. Man hatte die alten Rechnungen für diese Herberge im Fahrerlager und die Büro-Räumlichkeiten dahinter nicht bezahlt.

Lotus: Fremde Hilfe

So fanden einige Lotus-Ingenieure Unterschlupf bei andern Teams. Was für eine Blamage auch für Renault, das ja das Pleite-Team bald offiziell übernehmen wird. Mit Berater Alain Prost. Der vierfache Welltmeister mit 51 Siegen sieht sich dann in der Rolle des Niki Lauda bei Mercedes… Maldonado hat mal unterschrieben. Aber wer wird der zweite Mann: Ein Franzose, Jean-Eric Vergne oder Esteban Ocon?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?