Nach dem fast peinlichen Teststart von Ferrari in die Saison 2020 in Barcelona schiessen die bereits genervten Italo-Medien noch mit Dart-Pfeilen auf die heilige Kuh des Landes. Teamchef Mattia Binotto (50), der 22. rote Teamchef seit 1950, ist schon in Erklärungsnot geraten.
Päng nach 1370 Kilometern
Vor allem der Motorschaden von Vettel nach nur 1370 Kilometer Laufzeit (!) geht nur auf das Konto des Sechszylinders. «Der Schaden hatte überhaupt nichts mit dem Hybridsystem zu tun», sagte ein Teamkenner gegenüber BLICK.
Ferrari fehlen viele Runden
Mit nur 354 Runden oder 1650 Kilometer in drei Tagen schleppte sich Ferrari mühsam und stets ohne schnelle Zeiten in die Saison. Nur Haas-Ferrari (316) und Williams-Mercedes (324) drehten noch weniger Runden. Binotto nahm kein Blatt vor den Mund: «Wir haben nicht den Speed, den wir erwartet haben!» Das ist schon fast so wie der Papst, der gegen die eigene Kirche wettert.
Nach Todt nur noch Ärger
Vor einem Jahr gewann Binotto, der 1995 als Motoreningenieur nach Maranello kam, den Machtkampf gegen Maurizio Arrivabene. Seit Jean Todt von 1996 bis 2008 bei Ferrari das Sagen hatte und mit Schumi (5) sowie Räikkönen (1) sechs Titel holte, wurde man bei den Roten nie mehr richtig glücklich. Stefano Domenicali sicherte 2008 wenigstens den letzten Team-Titel. 2014 löste ihn Marco Mattiacci für einige Monate ab. 2015 kam der Marlboro-Mann Arrivabene. Auch er wurde gefeuert. Nachfolger Binotto übernahm in allen Abteilungen das Zepter – und scheint damit überfordert. Da sind Mercedes und Red Bull besser strukturiert.
2020: Wieder nur drei Siege?
Letzte Saison brauchte Ferrari 13 Rennen, bis Leclerc in Spa (und dann auch in Monza) endlich gewann. Und ein Rennen später siegte Vettel in Singapur – der rote Hattrick. Dann zweifelte die Konkurrenz am Ferrari-Motor. Und die Siege blieben plötzlich aus...
Der grüne Alfa-Sauber...
Im BLICK-Ranking ist Ferrari nur Vierter – noch hinter Racing Point-Mercedes, das einfach den Silberpfeil von 2019 kopierte! Rang sieben für Alfa-Sauber, das neben Mercedes als einziges Team schon den weichsten Gummi (C5) einsetzte. Die Hinwiler fuhren am Freitag mit der grünen FloViz-Farbe. Die zähe Flüssigkeit macht die Luftströme sichtbar. Dann können die Aerodynamiker sehen, ob die Daten aus dem Simulator und Computer mit der Realität übereinstimmen.
(Klammer: gefahrene Runden)
1. Mercedes (494)
2. Red Bull-Honda (471)
3. Racing Point-Mercedes (371)
4. Ferrari (354)
5. Renault (380)
6. McLaren-Renault (423)
7. Alfa-Sauber (424)
8. Alpha Tauri-Honda (384)
9. Williams-Mercedes (324)
10. Haas-Ferrari (316)
(Klammer: gefahrene Runden)
1. Mercedes (494)
2. Red Bull-Honda (471)
3. Racing Point-Mercedes (371)
4. Ferrari (354)
5. Renault (380)
6. McLaren-Renault (423)
7. Alfa-Sauber (424)
8. Alpha Tauri-Honda (384)
9. Williams-Mercedes (324)
10. Haas-Ferrari (316)