Dahinter zwei weitere Nummer-2-Piloten in den Top-Teams: Räikkönen (Ferrari) und Verstappen (Red Bull). Ricciardo, Vettel und Hamilton mussten mal hinten anstehen…
Total im Rampenlicht aber die beiden neuen gemeinsamen Chefs der Formel 1: Päsident Chase Carey (62, USA) liess sich von Geschäftsführer Bernie Ecclestone (bald 86, Gb) die neue Spielwiese von Besitzer-Firma Liberty Media (Unterhaltungs-Riese) zeigen.
Super-Bilder am TV
Wenn es dunkel wird an nahen Äquator. Dann werden hier die 22 Formel-1-Autos bei der Lichtstärke von 300 Fussballfeldern zu farbenfrohen Flitzerkisten. Kein Vergleich am TV mit den matten Boliden bei Tageslicht. Schalten Sie doch am Samstag ab 15 Uhr MEZ den Fernseher für die Qualifikation zum 15. WM-Lauf ein. So offen war das Duell um den besten Startplatz schon lange nicht mehr.
Kaum war die GP-Meute auf dem 5,065 km langen Kurs mit 23 oft teuflischen Kurven unterwegs, blieb Jenson Button (36) im McLaren-Honda stehen. Der Brite, auf seiner Abschieds-Tour bis Abu Dhabi, musste sich bei 32 Grad an die Boxen zurückschieben lassen: Defekt in der Benzinversorgung.
Rosberg-Crash: Verbremser
Nach 23 Minuten der nächste Zwischenfall, als Sauber-Pilot Marcus Ericsson in Kurve 2 von der Strecke rutschte, aber sein Auto vor einem Knall in die Reifenstapel retten konnte.
Und 13 Minuten später erwischte es in Kurve 18 den Silberpfeil von Hamilton-Jäger Rosberg (248:250 zurück). Doch der Deutsche schaltete für einmal in den Rückwärtsgang ein und rollte an die Boxen zurück.
Leidet Mercedes wieder?
Auch wenn Mercedes vorne liegt, zeigt der siebte Platz von WM-Leader Hamilton, dass die mysteriösen Probleme aus dem Jahr 2015 noch nicht ganz vorbei sind. Waren es tatsächlich nur die Reifen?
Damals starteten die beiden Silberpfeile hinter den Duos von Ferrari (Pole und Sieg für Sebastian Vettel) sowie Red Bull gemeinsam aus der dritten Reihe. «So schlecht wie vor einem Jahr werden wir nie mehr aussehen», glaubt Hamilton. In den letzten sieben Übersee-Rennen kann bei den Silberpfeilen ein Punkte-Nuller im Titel-Duell schön «tödlich» sein. Am Freitag erwischte es Hamilton im zweiten Training mit einem Hydraulik-Defekt.
Es wird enger an der Spitze
Eins haben beide 90-Minuten-Trainings jedoch gezeigt: Die Formel 1 ist an der Spitze näher zusammengerückt. Auch wenn Mercedes von den bisherigen 14 Rennen 13 gewonnen hat. Der gemeinsame Crash in Barcelona öffnete Verstappen den Weg zum Premierensieg. Und Ferrari wartet seit Singapur 2015 oder eben 20 WM-Einsätzen wieder auf einen Erfolg.
Zocken mit Gummi-Auswahl
Beim Strassen-Rodeo werden die Reifen die grosse Rolle spielen. Die Formel 1 ist wie in Monte Carlo mit den drei weichsten Gummi-Mischungen unterwegs: weich (gelb), superweich (rot) und ultra-weich (violett) unterwegs.
Interessant, dass beide Ferrari und beide Haas-Ferrari sowie der Sauber von Ericsson von den 13 auszuwählenden Mischungen gleich neunmal ultra-soft bestellt haben! Und neun Piloten haben auf ihrer Einkaufsliste nur einmal Gelb, also weich, angekreuzt. Rosberg dagegen vertraut auf viermal Gelb (wie beide Force India-Mercedes), Hamilton bestellte dreimal die weiche Mischung. Irgendwer verzockt da bis zum Rennende nach 61 anstrengenden Runden. Aber wer?
Sauber muss warten…
Die beiden Sauber turnten, wie seit Monaten, in beiden Trainings in der hintersten Region herum. Felipe Nasr als 15. Und 18. – der Schwede Marcus Ericsson zweimal als 20. Zum Glück kommt hier vor allem Manor-Mercedes nicht richtig vom Fleck. Und Renault ist mit Palmer und Magnussen kaum besser als Sauber. Aber das französische Werksteam (letztes Jahr noch Lotus) hat eben von Sotschi 6 goldene WM-Punkte
Bis jetzt hat das neue Aero-Paket aus dem Zürcher Oberland (mit einem Unterboden als letztem Detail) noch keine Verbesserung angedeutet. Mehr wird 2016 nicht mehr kommen. Auch Sauber muss die Entwicklung stoppen – und sich nur noch auf die «neue» Formel 1 im kommenden Jahr konzentrieren: Breitere Autos, breitere Reifen.