Noch sieben Rennen: Singapur, Malaysia, Japan, USA, Mexiko, Brasilien und Abu Dhabi. Der WM-Stand zwischen Hamilton und Rosberg 250:248. Alle anderen können die Titelträume vergessen. Das lange Finale ist am nächsten Sonntag der Nachtspuk von Singapur. Für Mercedes wahrlich ein Albtraum. Vor einem Jahr fuhren die Silberpfeile dort auf dem 5 km langen Kurs mit 23 Ecken fast rückwärts. Man fand Hamilton und Rosberg (bisher 38 Mal zusammen vorne gestartet!) erst in der dritten Startreihe. Waren es die Reifen, die Aerodynamik, der Motor? Man fand es nie richtig heraus. Hamilton schied übrigens bei Halbzeit mit einem kaputten Generator aus, Rosberg (4.) fehlten sieben Sekunden aufs Podest: Vettel siegte vor Ricciardo und Räikkönen.
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Auch die kommende Woche sieht man bei Mercedes dunkle Wolken am Äquator aufziehen. Aufsichtsrat Niki Lauda: «Auf langsamen Kursen ist Red Bull jetzt einfach schneller als wir!» Und Bullen-Sportdirektor Helmut Marko: «2017 werden wir Mercedes regelmässig schlagen – und nicht Ferrari!» Das ist ja schon mal eine Kampfansage für die «neue» Formel 1 im nächsten Jahr. Mit den dicken Gummiwalzen. Vorne gehts von bisher 245 Millimetern auf 305 – und hinten von 325 Millimetern auf 405. Die Pneus sind dann 9,5 Kilo (jetzt 8,5) vorne und 11,5 Kilo (bisher 10) hinten schwer.
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Bei Sauber liegt der Fokus schon auf 2017. Doch die indische Teamchefin Monisha Kaltenborn sagt: «Der jetzige WM-Rang ist sicher keine Option für uns. Wir müssen in den letzten Rennen einfach diesen einen oder eben auch mehr WM-Punkte holen!» Ein Befehl, der an allen Wänden in Hinwil ohne Papier sichtbar ist. Seit Spielberg (10. Wehrlein) liegt Manor-Mercedes mit 1:0 vorne und auf dem 10. WM-Platz. Die ersten Matchbälle (wenn Manor nicht mehr punktet) hat Sauber schon in Budapest, Spa und Monza vergeben. Drei Pisten, wo es 2015 noch Zähler gegeben hat. Wie auch in Singapur: 10. Nasr. Die letzten grossen Updates aus dem Zürcher Oberland werden dort bei Temperaturen um 32 Grad eingesetzt.
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Zwei Beliebte fahrer auf ihrer Abschiedstour: Jenson Button (36) und Felipe Massa (35). In Singapur 2015 gehörten sie beide zu den fünf Ausfall-Opfern. Ebenfalls in Monza verkündete der Schweizer Renn-Fotograf Daniel Reinhard (arbeitet auch für SonntagsBlick), dass er nach 533 Formel-1-Rennen Schluss macht. Der Obwaldner will sich nur noch der DTM als BMW-Hausfotograf und den historischen Autos zuwenden.
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Heute, am 15. Jahrestag der Terror-Attacke auf die Twin Towers, feiert das St. Galler Talent Kevin Jörg den 21. Geburtstag. Sein GP3-Abenteuer war bisher ein Flop. Er kann alle Glückwünsche gebrauchen!