Der frühere Formel-1-Boss Bernie Ecclestone (89) wollte Anfang März mit seiner schwangeren Frau Fabiana (44) nur zwei Wochen Urlaub auf der Farm bei Sao Paulo machen. Jetzt sitzen sie seit über 60 Tagen in der Isolation.
Damals war Brasilien mit offiziell 13 Corona-Infizierten noch kein Krisenherd. Jetzt steigen die Zahlen täglich – auf rund 110'000 Infizierte und bald 8000 Todesfälle.
Farm hält ihn auf Trab
Ecclestone zu BLICK: «Die Welt hat sich auch für uns verändert. Aber wir sind hier mit den 30 Angestellten in einer noch ertragbaren Situation. Auch wenn ich kaum noch diese ewigen TV-Sendungen über Corona sehen kann!»
Die Farm hält alle auf Trab. Klar bei 680 Rindern, 34 Hühnern, 12 Pferden, 7 Ponys, 6 Hunden, 5 Kühen, 3 Katzen und Hunderten von Fischen. «Sie spüren alle, dass hier nicht mehr der Alltag über die Bühne geht.» Zum Glück hat Bernie mit Tonnen von Futter (vor allem Mais) vorgesorgt.
Seiner schwangeren Frau gehts gut
«Und für die Hühner bin ich selbst verantwortlich. Zweimal am Tag kehre ich mit etwa 20 Eiern aus dem Hühnerstall in die Farm zurück!»
Seiner schwangeren Frau, die soeben die Kaffee-Ernte mit 150 Tonnen für die eigene Fabrik eingefahren hat, geht es weiter gut. «Ende Juni soll dann unser Sohn auf die Welt kommen!» Aber wo? Bernie: «Da Brasilien weiter geschlossen ist, haben wir hier schon einiges vorbereitet. Aber am liebsten wäre uns die Schweiz, wenn wir fliegen könnten!»
«Die Angestellten sind wohlauf»
In Gstaad, wo er seit über 30 Jahren auch Steuern zahlt, haben die Ecclestones ein Chalet und besitzen das Hotel «Olden».
Wie steht es eigentlich mit den Essensvorräten? Bernie: «Wir können alles bestellen. Dann wird es vor den hermetisch abgeriegelten Toren abgesetzt und wir können es mit dem Auto holen. Zum Glück sind hier auch alle Angestellten wohlauf.» Und genügend Masken sind auch vorhanden.
«Keine Angst vor dem Tod in meinem Alter»
Über sich selbst macht sich der Mann, der 40 Jahre lang die Formel 1 gross machte, keine Sorgen: «In meinem Alter hat man keine Angst mehr vor dem Tod. Das ist man einfach nur dankbar, freut sich auf jeden Telefonanruf. Und zum Glück hat Fabiana beim Backgammon grosse Fortschritte gemacht, so dass die Tage etwas kürzer werden!»
Auch eine Milliardärs-Familie wartet auf das Ende der Corona-Krise. «Wichtig ist nur, dass es Fabiana und dem Baby gut geht. Die Geburt meines ersten Sohnes wird sicher noch einmal ein Höhepunkt in meinem Leben!» Mit Deborah (65), Tamara (36) und Petra (32) hat Ecclestone ja bereits drei Töchter aus den ersten beiden Ehen. Mit Fabiana ist Bernie seit Sommer 2012 (Standesamt Thun) verheiratet.
«Ich hätte die Saison abgesagt»
Natürlich verfolgt Ecclestone das zähe Ringen der Formel 1 um einen WM-Kalender 2020 mit grossem Interesse. «Das wird eine grosse Aufgabe, die man in diesen schwierigen und unsicheren Zeiten kaum bewältigen kann. Da wäre auch ich an die Grenzen gestossen.» Also keine Kritik? «Nein, Liberty hat Probleme genug. Auch finanziell wird es ein grosses Abenteuer. Wenn sie wirklich mit unbezahlten Geisterrennen in Spielberg, Silverstone und Budapest ohne Motorhomes und vielen Tests starten wollen, ist die logistische Aufgabe kaum machbar. Ich hätte die Saison abgesagt – und alle hätten sich auf 2021 konzentrieren können. Jetzt schaffen sie vielleicht noch acht Rennen!»