Foto: Motorsport Images

Sechster Testtag in Barcelona
Aufhängung kaputt –  so crashte Ferrari-Vettel

Der erste grosse Unfall am sechsten von acht Testtagen in Barcelona: Um 11.10 Uhr flog der vierfache Weltmeister Sebastian Vettel (31) im Ferrari mit über 220 km/h ab. In der dritten Kurve brach die linke Vorderradaufhängung. Tages-Schnellster: Sainz (McLaren-Renault).
Publiziert: 27.02.2019 um 18:20 Uhr
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Aktualisiert: 28.02.2019 um 10:45 Uhr
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Vettel crasht in Barcelona am Mittwoch.
Foto: Motorsport Images
Roger Benoit, Barcelona

«Ein mechanisches Problem», hiess es sofort aus dem roten Lager. Da war der Deutsche kaum aus dem Medical Center entlassen worden. Dorthin müssen alle Fahrer nach einem Crash in die teuren Tecpro-Schutzwände. Diese mit Schaumstoff gefüllten «Lebensretter» sind jetzt auf fast allen GP-Strecken anzutreffen. Bald sind sie Pflicht!

Die lange Reparatur…

Später wurde die genaue Unfallursache offiziell: Das Problem war auch ein defekter Radträger. Nun, Ferrari versuchte das Wrack für den geplanten Nachmittags-Einsatz von Charles Leclerc (21) zu reparieren. Und tatsächlich: Um 17.52Uhr, also acht Minuten vor Testende, rollte der SF90 aus den roten Boxen. Für eine ungezeitete Runde. Bereits am Dienstag hatte Ferrari über zwei Stunden seiner kostbaren Zeit verloren – wegen eines Kühlproblemes.

Der heftige Abflug passierte in der 41. Runde von Vettel. Da lag der Vizeweltmeister aus Ellighausen TG genau eine Sekunde hinter dem führenden Spanier Carlos Sainz junior (24) im McLaren-Renault.

Vettel sagt zum Crash: «Das war ein heftiger Aufprall. Zum Glück gabs diese Tecpro-Schutzwände. Das Auto ist so beschädigt, dass wir kaum ermitteln können, wo genau der Fehler bei der Aufhängung liegt. Ich weiss nur eines: Heute hatte ich sehr viel Glück.»

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Alonso jetzt McLaren-Botschafter

Nach dem Tagessieg seines Teamkollegen Lando Norris (19) am Dienstag ist McLaren mit den weichen Reifen und wenig Sprit also weiter auf «Vorstandszeiten» aus. Will man neue Sponsoren anlocken?

Nun, der letztjährige McLaren-Star Fernando Alonso (37) hat jetzt bei diesem Team als weltweiter Botschafter für unbestimmte unterschrieben. Dafür wird er vom 182fachen GP-Sieger-Team  wieder Millionen kassieren!

Alonsos Höhepunkte 2019: Die 24 Stunden von Le Mans im Toyota und die 500 Meilen von Indianapolis im McLaren-Chevy.

Mateschitz ist zufrieden…

Um 10 Uhr war Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz (76) im Fahrerlager aufgetaucht. Der traditionelle Besuch bei seinen zwei Teams mit Honda-Power. Und der Steirer ist mit den bisherigen Tests sehr zufrieden, wie mit seinen Fussball- und Eishockey-Klubs.

«Auch wenn wir am Sonntag gegen Rapid erstmals nach 19 Spielen verloren haben. Aber die Wiener haben ja sonst genug Probleme… Und uns tut die Niederlage nicht weh.»

… und der heikle Fall Timo Werner

Zum laufenden Fall des Leipzig-Stars Timo Werner (22), dessen Manager mit Bayern München verhandelt, lacht Mateschitz zu BLICK: «Billig wird der Spieler sicher nicht.» Es geht da wohl um gegen die 100 Millionen Euro! Und im Notfall setzt Leipzig seinen Nati-Kicker vielleicht auch für ein Jahr auf die Tribüne…

Kurz nach 15 Uhr liess sich Mateschitz wieder zum Airport fahren. «Am Abend werde ich mir daheim in Salzburg gemütich den Pokal-Klassiker Real Madrid gegen Barcelona anschauen.» Er tippt auf Real!

Achtung, Autodiebe

Spanien bleibt weiter ein sehr gefährliches Pflaster – nicht nur für die Formel 1. 2018 wurden während den Tests mehrere Autos aufgebrochen. 2017 erwischte es hier auch FDP-Ständerat Philipp Müller mit einer am hellen Tag eingeschlagenen Fensterscheibe. Der Politiker  war zu einem Testbesuch in Montmelo bei Barcelona eingeladen.

Am Dienstagabend wurden auf dem Parkplatz des Nobelrestaurants «Trabuc» in Granollers gleich fünf Privatwagen aufgebrochen. Im Kofferraum der Medienleute lagen Computer, Geld, Kameras, Handys usw.

Raub nach Ferrari-Dinner…

Alle geschädigten Presseleute waren einer Einladung von Ferrari gefolgt, die bei einem Abendessen von Journalisten wissen wollten, was Ferrari in Zukunft auf der Kommunikationsebene besser machen kann…

Kimi mit acht «Hörnern»

Neben dem Vettel-Crash blieb es in den ersten vier Stunden auf der Strecke eher ruhig. Wie auch am Nachmittag, als die meisten Fahrer eine GP-Distanz simulierten. Kimi Räikkönen (39) überraschte im Alfa Sauber mit acht «Hörnern» auf Höhe der Vorderachse. Sie sollen die Luft in die richtigen Bahnen lenken. Bis Freitag werden aus Hinwil noch mehr Updates kommen.

Hinwiler C38 läuft wie ein Uhrwerk

Alfa-Sauber Chef Fréderic Vasseur: «Bis jetzt können wir das geplante Programm fast ohne Unterbruch abspulen.» In den letzten 45 Minuten sah man dann den fliegenden Finnen erstmals mit dem roten C4-Gummi (zweitweichste Mischung) auf der 4,655 km langen Strecke – es reichte in seiner 103. Runde des Tages (von 113) zur drittschnellsten Zeit. Immer noch hinter Sainz und Vettel… Doch dann mogelte sich noch der Mexikaner Sergio Pérez im Racing Point-Mercedes auf Position zwei. Mit dem weichsten Reifen (C5)…

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Testresultate

Barcelona, 6. Tag

(Stand 18 Uhr)

1. Sainz (McLaren-Renault) 1:1:17,144

2. Pérez (Racing Point-Mercedes) 1:17,842

3. Vettel (Ferrari) 1:18,195

4. Räikkönen (Alfa-Sauber) 1:18,209

5. Grosjean (Haas-Ferrari) 1:18,330

6. Verstappen (Red Bull-Honda) 1:18,395

7. Kvyat (Toro Rosso-Honda) 1:18,682

8. Bottas (Mercedes) 1:18,941

9. Hamilton (Mercedes) 1:18,943

10. Hülkenberg (Renault) 1:19,056

11. Kubica (Williams-Mercedes) 1:19,367

12. Ricciardo (Renault) 1:22,597

Pole-Position 2018:

Hamilton (Mercedes) 1:16,137

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