Nach den GP-Supershows in Silverstone und Budapest, gestern der Knaller-Auftakt in Belgien. Und zum Glück waren auf der gefährlichen 7,004 km langen Berg- und Talfahrt die Schutzengel gut verteilt.
10.50 Uhr. Pastor Maldonado (30), dieser Pistenschreck mit der Startnummer 13, verkracht sich wieder einmal mit dem Lotus-Mercedes. «Ich habe das Heck verloren. Einfach so!», brüllt der Mann aus Caracas in den Bordfunk. Er sitzt noch im kaputten Auto in der Malmedy-Kurve. Rote Flaggen.
15.04 Uhr. Nico Rosberg (30) wird bei der Anfahrt zur teuflischen Blanchimont-Mutprobe (wie Eau Rouge) bei Tempo 306 hinten rechts von einem explodierten Pirelli-Reifen überrascht. «Ein schreckliches Gefühl, wenn so etwas passiert. Da hast du einfach nur Glück, wenn du nicht irgendwo reinknallst!»
Bei Rosberg, mit seinen Gedanken sowieso seit Tagen in Monaco bei seiner hochschwangeren Frau Vivian (Geburt hätte am 18. August erfolgen sollen), sitzt der Schock tief. Seine beiden Bestzeiten am Morgen und Nachmittag (jeweils vor Hamilton und Ricciardo) sind dem Deutschen egal. Es gibt wichtigere Dinge im Leben als die Formel 1. Und dort zählt nur die Gesundheit.
15.17 Uhr. Kaum ist der Mercedes von Rosberg an den Boxen, geht die Crash-Orgie bei der Pouhon-Haarnadel weiter. Marcus Ericsson (wird am 2. September 25) tanzt auf den Randsteinen herum – und verliert den Sauber mit der neuen Ferrari-Power. Chancenlos knallt er in die Reifenmauer. Räder und Aufhängungen knicken weg, der Unterboden ist zerstört. Eine Nachtschicht für die Mechaniker.
Der Schwede kann sich beim Team nur entschuldigen. Immerhin war er mal Schnellster, als die Formel 1 begann, den weichen Gummi aufzuziehen. Am Ende ist Ericsson Achter, 0,219 Sekunden schneller als Teamkollege Nasr (9.).
Das lässt für die heutige Qualifikation ab 14 Uhr (TV live) einiges erwarten. Um die beiden letzten Startreihen müssen sich die Hinwiler nicht kümmern. Die gehören McLaren-Honda mit Alonso und Button, die hier gleich zweimal die Motoren wechseln und bis zu 60 Strafplätze kassieren. Davon profitiert selbst Manor-Ferrari, auch wenn Stevens und Merhi noch langsamer sind als die schnellsten GP-2-Boliden!