Nach einer aus sportlicher Sicht niederschmetternden Saison hat man bei Sauber nach den guten Testfahrten neue Hoffnung geschöpft. Doch jetzt wird die Vorfreude auf den Saisonstart am kommenden Wochenende in Melbourne getrübt.
Der ehemalige holländische Testfahrer Giedo van der Garde zerrt Sauber auch in Australien vor Gericht (gestern im BLICK). Bereits ein Schweizer Schiedsgericht hat entschieden, «dass Sauber alle Handlungen unterlassen muss, die Van der Garde daran hindern könnten, als einer der beiden nominierten Fahrer bei Sauber an der Rennsaison 2015 teilnehmen zu können».
Dieses schwammige Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Aber tatsächlich hat Sauber im letzten Frühling eine Option auf Van der Garde gezogen. Und ist hier in einem Erklärungsnotstand. Warum diese Option damals gezogen wurde, will Teamchefin Monisha Kaltenborn nicht detailliert ausführen. Sagt nur: «Es gab Abmachungen, an die man sich nicht gehalten hat.»
Und sie bedauert: «Bei dieser Sache geht es gar nicht mehr um Sport.»
Klar ist: Bei Sauber geht man davon aus, dass die gemeldeten Stammfahrer Felipe Nasr und Marcus Ericsson in Australien im Cockpit sitzen. Beide Nachwuchspiloten haben auch eine stolze Mitgift ins Team gebracht. «Wir haben zwei junge, talentierte Fahrer, die in der Vorbereitung bewiesen haben, dass sie schnell und zuverlässig sind», sagt Kaltenborn.
Nach der Anhörung und dem Eilverfahren am Montag in Melbourne weiss man mehr. Für Kaltenborn ist klar: «Das ist sehr ärgerlich. Aber wir werden das lösen. Leider gibt es auch diese Seite im Sport.»