Sauber verliert Prozess und legt Berufung ein
Van der Garde darf jetzt ans Steuer

Niederlage für den Formel-1-Rennstall Sauber: Kurz vor dem Saisonstart gewinnt Giedo van der Garde den Rechtsstreit um das Cockpit. Sauber-Teamchefin Kaltenborn zeigt sich «sehr enttäuscht».
Publiziert: 11.03.2015 um 01:29 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:54 Uhr
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Der Oberste Gerichtshof in Melbourne hat entschieden, dass der Anspruch des Holländers auf ein Renncockpit bei Sauber rechtens ist.
Foto: Keystone
Von Jasmin Gruber und Roger Benoit

Das Urteil ist gefällt. Giedo van der Garde (29) hat vor einem australischen Gericht den Rechtsstreit um ein Cockpit beim Formel-1-Rennstall Sauber gewonnen. «Ich bin sehr froh», sagte der Pilot nach der Entscheidung des Richters Clyde Croft. «Ich freue mich darauf, mit dem Team nun zu arbeiten und zu fahren.»

Sauber zeigt sich «sehr enttäuscht»

Monisha Kaltenborn, CEO und Teamchefin von Sauber, ist «sehr enttäuscht», wie der Schweizer Formel-1-Rennstall in einer Medienmitteilung schreibt. «Wir müssen uns nun die Zeit nehmen, die Konsequenzen dieses Entscheids zu verstehen sowie die Auswirkungen auf unseren Saisonstart zu evaluieren.»

Wer von den beiden nominierten Piloten Felipe Nasr und Marcus Ericsson Platz machen muss, ist noch offen. «Wir können nicht die Sicherheit unseres Teams oder anderer Fahrer auf der Strecke gefährden, nur um dem Wunsch eines unvorbereiteten Fahrers nachzukommen, Rennen für uns zu bestreiten», so Kaltenborn weiter. «Und dies in einem Fahrzeug, das auf zwei andere Fahrer zugeschnitten wurde.»

Sauber-Anwalt Rodney Garratt sagte über den Fahrer: «Van der Garde hat keine Erfahrung mit dem Sauber C34, er hat auch keinen angepassten Sitz und keine Versicherung. Ihn fahren zu lassen, ist ein inakzeptables tödliches Risiko für die andern Piloten und alle im Fahrerlager! Es besteht die Gefahr von Ver­letzungen und Tod!»

Das Team hat noch bis Donnerstag um 16 Uhr Luft, seine beiden Piloten für den GP Australien einzuschreiben. 

Sauber legt Berufung ein

Am Donnerstag 9.30 Uhr (Ortszeit) steigt in Melbourne bereits das von Sauber angestrengte Berufungsverfahren. Man gibt dem Team allerdings keine Chance.

Vergangene Woche hatte ein Schweizer Gericht dem Antrag van der Gardes in erster Instanz stattgegeben, dass Sauber nichts unternehmen dürfe, um ihn an einem Start zu hindern. Das australische Gericht hat dies nun bestätigt.

Gespannt wartete die Formel 1 auf dieses Urteil. Der Kläger wollte von Sauber kein Geld zurück (es flossen rund acht Millionen Euro) – der Holländer wollte in Australien fahren und kann dies nun auch tun!

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