Lewis Hamilton macht die 70 voll!
Der Brite gewinnt den fünften aus den letzten sechs Grand Prix und macht einen nächsten riesengrossen Schritt in Richtung fünften Weltmeistertitel. Auch weil Mercedes-Boss Toto Wolff in der 27. Runde den «Tactical»-Funkknopf betätigt – und die Stallorder in die Wege leitet.
Bottas rollt aus, lässt Hamilton vorbeiziehen und wird zum grossen Bremsklotz für Sebastian Vettel im Ferrari. Bottas, der sich am Samstag die Pole-Position erkämpft hat, schäumt. Nach dem Rennen meldet sich Wolff bei ihm über Funk: «Valtteri, hier spricht Toto. Ich weiss, es ist schwierig für dich, es ist schwierig für uns. Lass uns nachher zusammensitzen und darüber sprechen.»
Später sagt Wolff: «Es fühlt sich nicht richtig an. Am Morgen wollten wir in einer solchen Situation noch nicht die Positionen wechseln. Aber als Lewis hinten Probleme bekam und ihm Vettel im Heck klebte, musste ich diesen unpopulären Call leider machen. Ich brauche aber noch Tage, um alles zu verarbeiten.»
Der Finne muss sich mit Platz 2 begnügen, noch vor Sebastian Vettel. Für den Ferrari-Star ist der WM-Zug nun wohl endgültig abgefahren. 50 Punkte Rückstand weist er auf Hamilton auf, bei noch fünf verbleibenden Rennen. Will heissen: Vettel kann nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden!
So richtig happy scheint Hamilton nicht zu sein, als er aus seinem Sieger-Boliden steigt. Beim Interview sagt er: «Es ist eigentlich ein ziemlich schwieriger Tag. Valtteri war ein richtiger Gentlemen, dass er mich durchgelassen hat. Er hätte es verdient, zu gewinnen. Aber heute war es ein echter Team-Effort.»
Verstappen bärenstark – Leclerc holt sechs Punkte
Mercedes unterstreicht mit dem Doppelsieg die Dominanz in Russland. Alle fünf durchgeführten Rennen gingen an die Silbersterne. Dreimal Hamilton, Rosberg und letztes Jahr Bottas, es war sein Premieren-Triumph.
Ein Wahnsinns-Rennen liefert Max Verstappen ab. Das Geburtstagskind (heute 21-jährig) startet von Position 19 und beschenkt sich mit einer furiosen Aufholjagd gleich selbst. Am Ende steht der fliegende Holländer auf dem bockstarken fünften Rang.
Zwei Plätze dahinter strahlt ein Alfa-Sauber-Fahrer! Charles Leclerc liefert eine tolle Leistung ab. Platz sieben – sechs Punkte für den Hinwiler Rennstall. Damit liegt man gegen Toro Rosso nur noch 27:30 zurück. Im Kampf um WM-Platz 8. Gelingt die Überholung, dann gibts am Ende 7 Millionen Euro mehr Preisgeld. Leclercs Teamkamerad Marcus Ericsson wird 13.