Die Leute im Fahrerlager staunten bei seiner Ankunft mit dem neuen Teambesitzer Pascal Picci (59, Longbow S.A.) und CEO Monisha Kaltenborn (46) nicht schlecht.
«Als ich aus dem Auto ausstieg, habe ich Felipe Massa gesehen. Er ist sofort auf mich zugekommen – und wir haben uns umarmt», erzählt Sauber.
«Genau aus diesen Gründen habe ich die freundliche Einladung von Picci auch angenommen. Die Leute freuen sich, wenn sie mich sehen. Das ist ein Aufsteller. Die Formel 1 war 25 Jahre mein Leben. Das kann man nicht einfach vergessen!»
Mitten im Gespräch mit SonntagsBlick kommt zehn Minuten vor dem dritten Training Teammanager Beat Zehnder auf uns zu. «Hallo Peter, hier hast du ein Funkgerät und die Kopfhörer!» Kurz darauf gehts für den «Chef», wie ihn noch viele Mitarbeiter nennen, wieder in die Garage – alles wie früher.
Sauber: «In neun Monaten habe ich es geschafft, Distanz zu bekommen. Jetzt war ich froh, dass mich Picci angefragt hat. Ich habe es gut mit ihm!»
Sauber weiss nicht, wann er das letzte Mal in der Formel 1 war. Wir einigen uns auf Monza 2015. «Was ich vermisse, sind die Menschen. Nicht die Rennen. Die schaue ich mir regelmässig am TV an, es muss ja nicht immer unbedingt live sein.»
Was hält er vom neuen Duell an der Spitze? Sauber: «Gut, dass Ferrari aufgeschlossen hat, aber ich bin da noch etwas skeptisch. Richtig gefreut habe ich mich über den ersten Sieg von Bottas. Toll, dass solche Geschichten noch möglich sind. Es wäre sicher auch gut, wenn die sechs schnellsten Autos nicht so weit entfernt vom Rest wären!» Verständlich, dass Peter Sauber über sein Ex-Team lieber schweigt.
Nach der Qualifikation trifft SonntagsBlick auch Pascal Picci. Er sagt: «Wir haben ja nicht nur das Formel-1-Team erworben, sondern die ganze Sauber Group mit vielen Firmen und tollen Leuten. Wir wollen der Welt beweisen, dass wir was Grosses machen können, worauf die Schweiz stolz sein kann! Peter Sauber hat unsere Einladung verdient.»
Aber eben: Für die meisten Fans zählen am Ende nur die WM-Punkte. Wehrlein und Ericsson starten heute aus der 8. Reihe.