Sauber-Alarm wegen Toro Rosso
77. Pole für Hamilton im Regen von Budapest

Mercedes-Star Lewis Hamilton (33) holt sich in der nassen Regen-Quali von Budapest die 77. Pole-Position seiner Karriere. Bei Sauber herrscht derweil Alarm!
Publiziert: 28.07.2018 um 17:02 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2018 um 18:06 Uhr
1/14
Lewis Hamilton gewinnt die Regen-Quali von Budapest.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit aus Budapest und Wladimir Steimer
Eine brutale Regen-Wand zieht vor der Quali auf.
Foto: Getty Images

Was für eine Regen-Schlacht in Mogyorod – und zehn Minuten nach der Quali lacht hämisch die Sonne vom Himmel.

Das dritte Training in Budapest geht noch trocken über die Bühne. Dann zieht eine brutale Gewitterwand auf und droht, die 4,381 Kilometer des Hungarorings unter Wasser zu setzen.

Q1 beginnt noch bei freundlichen 25 Grad (31 auf dem Asphalt). Gegen Ende kommt dann etwas Regen auf. Und als Q2 mit einem heftigen Donnerschlag eingeläutet wird, öffnet der Himmel über Budapest seine Schleusen. Erst gegen Quali-Schluss hörts wieder auf. Am Sonntag soll das Wetter wieder besser werden.

Fünfte Ungarn-Pole für Lewis

«Regengott» Hamilton. Wenns nass wird, gewinnt der Mercedes-Star.

Und da lacht auch «Regengott» Lewis Hamilton. Der WM-Leader (188:171 gegen Vettel) steht am Sonntag (15.10 Uhr, TV live) zum 77. Mal in seiner Karriere auf der Pole-Position, zum 5. Mal in Ungarn. Er gleicht so auch im Quali-Duell mit Vettel zum 5:5 aus. Neben Lewis: sein Teamkollege Valtteri Bottas. In der zweiten Reihe starten am Sonntag im ersten Rennen nach dem Tod von Sergio Marchionne die beiden Ferraris von Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel.

Übrigens: Als 1988 Enzo Ferrari starb standen im ersten Rennen nach seinem Tod, dem GP Belgien, in der Startaufstellung ganz vorne zwei McLaren (Senna neben Prost). In der zweiten Reihe: die beiden Ferraris von Berger und Alboreto! Allerdings schieden damals die beiden Roten im Rennen aus.

Hamilton nach der Pole-Position: «Das ist einfach super für das ganze Team. Ferrari war zwar immer schneller hier in den letzten Tagen. Bei diesen unheimlich schwierigen Bedingungen aber haben wir unsere Chance genutzt. Ich habe immer geschaut, wo es am wenigsten Wasser hat.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Vettel zu Platz 4: «So schlecht war das nicht... Bei diesen Bedingungen kann alles passieren. Natürlich wären wir gerne weiter vorne, aber so stehen wir jetzt auf 4.» Sein Kollege Räikkönen indes ärgert sich: «Das war nicht ideal. Wir hätten unter diesen Bedingungen auf die Pole fahren können, doch leider ist das nicht passiert.» Immerhin gibts für seinen Sohn Robin (3) nach der Quali ein Glacé.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Alarm bei Alfa Sauber

Doch bei den Hinwilern herrscht Alarm, weil Toro Rosso in Budapest richtig Gas gibt.
Foto: freshfocus

Dass es in Q2 so richtig runterlässt, erlebt Sauber-Pilot Charles Leclerc nur von der Box aus. Der Monegasse wird in Q1 in letzter Sekunde von Pierre Gasly (Toro Rosso) rausgeworfen. Erstmals seit der Quali in China in April. Damit verliert Leclerc erstmals das stallinterne Duell mit Marcus Ericsson. Denn der Schwede schaffts nach neun Quali-Pleiten gegenüber Leclerc auf 3:9 zu verkürzen. Für Ericsson ist aber im nassen Q2 Schluss, auch wenn er auf den Full-Wets nochmals alles versucht. Immerhin tankt der Schwede etwas Selbstvertrauen nach drei Ausritten in den Trainings.

Sowieso geht bei Alfa Sauber bisher das Budapest-Wochenende völlig in die Hosen. Und weil beim Reifenpoker in der Quali Toro Rosso in der 3. (Gasly) und 4. Startreihe (Hartley) als grosser Sieger heraussticht, herrscht im Hinblick auf die Konstrukteurs-Wertung Alarm bei den Hinwilern! Im Duell mit Toro Rosso kämpft Sauber nämlich um Platz 8, liegt mit 18:20 hinten.

Dreher von Stroll und Räikkönen

Die Fahrer haben in Q2 ihre Probleme mit den Bedingungen. So etwa Lance Stroll, der sich im Williams dreht und sich an der Wand des Frontflügels entledigt. Oder Kimi Räikkönen, der seinen Ferrari nach einem Dreher aber auf der Strecke halten kann. Alonso vor Ende Q2 auf Platz 11: «Auch mit einem Raketen-Schiff würde ich nur Elfter werden!» Er schaffts nicht in den Final, genausowenig wie Ricciardo, Hülkenberg, Ericsson und der verunfallte Stroll.

Auch völlig verkorkst das Wochenende für Force India. Nachdem der Insolvenzverwalter das Team übernimmt, ist nun auch der bisherige Teamchef ausser Dienst, Dr. Vija Mallya (62), von der indischen Polizei gejagt und im englischen Exil lebend, endlich weg vom Fenster. Ein Übernahme-Versuch von Mallya mit einer Firma wurde vom Insolvenzverwalter abgelehnt. Wer von den vier verbleibenden Interessenten (wie die Milliardäre Stroll und Mazepin, die ihre Söhne unterstützen) den Zuschlag bekommt, wird bald entschieden.

Hier gehts zum kompletten Resultate-Service und der Startaufstellung!

Die Quali-Resultate aus Ungarn.
Foto: f1.com

Die Sauber-Stimmen zur Ungarn-Quali

Marcus Ericsson. Qualifikation: 14.: «Die Wetterbedingungen haben das Qualifying heute schwierig gemacht. Es hat mich ein bisschen an Hockenheim erinnert, aber ich habe mich trotzdem wohl gefühlt. Es ist toll, das Qualifying wieder in Q2 zu beenden, allerdings war es sehr knapp. Ich habe versucht, meine Rundenzeit zu verbessern, aber es war zu viel Wasser auf der Bahn. Zum Schluss gab es dann noch eine gelbe Flagge als die Strecke besser wurde. Es ist trotzdem ein gutes Resultat. P14 ist eine gute Startposition und wir werden sehen, was morgen möglich sein wird.»

Charles Leclerc. Qualifikation: 17.: «Es war kein guter Tag für mich. Das Qualifying war schwierig. Es hat erst kurz davor angefangen zu regnen. Wir sind auf intermediate Reifen gestartet, allerdings war die Strecke noch zu trocken dafür. Nachdem wir auf ultraweiche Reifen gewechselt haben, waren wir konkurrenzfähiger, aber alle Teams machten Fortschritte und die Positionen haben sich innerhalb von Sekunden geändert. Zum Schluss hat es heute nicht gereicht. Ich hoffe, dass das Rennen morgen interessant wird, und dass wir ein gutes Resultat haben werden.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?