Thema Nummer eins blieb – und das wird sich noch einige Zeit hinziehen – der Fall Horner. Sein «Freispruch» lässt einige Fragen offen. Warum sah nur Horner den rund 100-seitigen Untersuchungsbericht eines Fachanwalts und nicht die Red-Bull-Zentrale in Salzburg?
Kam das Urteil aus Thailand?
Die Pressemitteilung kam offenbar vom Mehrheitsaktionär aus Thailand (51 Prozent). Die dortigen Horner-Freunde sahen den Fall wohl als Kavaliersdelikt an.
Hier hätte es der im Oktober 2022 verstorbene Red Bull-Chef Didi Mateschitz nie zu diesem Eklat kommen lassen. Da wäre sofort Klartext gesprochen worden.
Interessant ist jetzt, wie sich Ford als möglicher Red-Bull-Partner aus der Affäre zieht. Die Amis hatten ja eine schnelle Entscheidung gefordert. Ob sie mit dem «Freispruch» zufrieden sind?
Marko grusslos an Horner vorbei
Auch wenn es niemanden etwas angeht: Was ist zwischen Horner und der engen Mitarbeiterin vorgefallen? Der ehrgeizige Bullen-Chef, der nach der totalen Macht im Bullen-Konzern strebt, müsste nach seinem «Freispruch» eigentlich sofort eine Verleumdungsklage gegen diese Frau einreichen. Sie dagegen kann weiter in Berufung gehen! Oder lässt sie es auf einen Zivilprozess ankommen?
Blick-Fotograf Lukas T. Gorys schoss das Bild des Tages: Als Red Bull-Sportdirektor Helmut Marko am Morgen in den Team-Pavillon im Fahrerlager kam, schritt er grusslos am Tisch von Horner und Newey vorbei. Für ihn und den Verstappen-Clan ist die Sache noch längst nicht erledigt. Da muss man leider sagen: Fortsetzung folgt.
Nur drei Teams superweich
Die ersten 60 Minuten endeten noch in keiner Zeitenjagd. Und so sah man die vier Autos von Racing Bulls und McLaren-Mercedes vorne. Nun, sie hatten schon den roten weichen Gummi montiert – wie sonst nur noch Kick-Sauber: 10. Bottas, 15. Zhou. So war eigentlich Alonso im Aston Martin Schnellster!
Der erste Funkspruch nach drei Minuten kam vom Chinesen an die Kick-Sauber-Boxen: «Meine Bremsen arbeiten nicht!» Und kurz darauf meldete sich Verstappen: «Probleme mit dem Getriebe und der Schaltung!»
Alpine schon im Elend?
Ganz hinten die Autos von WM-Schlusslicht Haas. Hülkenberg und Magnussen setzten am ersten Trainingstag wohl die Testfahrten der letzten Woche fort. Ebenfalls im Elend, wie angedeutet, waren die beiden Alpine-Gurken von Ocon (17.) und Gasly (18.).
Sauber-Academy-Fahrer Dritter
Im ersten Formel-2-Training der Saison kam der neue Sauber-Academy-Fahrer Zane Maloney (20) aus Barbados auf den 3. Platz hinter dem Franzosen Hadjar (Algerien) und dem Argentinier Colapinto. Die beiden Titelfavoriten Antonelli (15.) und Bearman (19.) hielten sich vor der Qualifikation vor dem ersten Rennen noch zurück.