Heftiger Wind, 21 Grad, dunkle Wolken und Nieselregen begleiteten die 20 Fahrer in den letzten 60 Trainingsminuten. Nach 32 Minuten hatte erst Russell (Williams-Mercedes) mit 1:31,810 eine Zeit auf dem Computer.
Am Ende feierte Ferrari dann einen überraschenden Trainings-Doppelsieg: Leclerc 0,026 vor Vettel. Und 0,167 vor dem grossen Favoriten Hamilton im Silberpfeil. Für Quali-Spannung ist gesorgt.
Hamilton: «Die schönsten Siege»
Für die über 60'000 Fans war die 20 Minuten-Show mit schnellen Zeiten nicht gerade das Eintrittsgeld wert. Aber die britischen Fans sind sich solche Bedingungen gewohnt. Sie hoffen einfach, dass ihnen am Sonntag der Nationalheld den sechsten Heimsieg nach 2008, 2014, 2015, 2016 und 2017 auf dem früheren Kriegsflugplatz schenkt.
Der WM-Leader mit bereits sechs Saisonerfolgen jagt hier auch die 87. Pole-Position – oder die siebte in Silverstone! «Es kann keine schöneren Siege geben als daheim. Nur wenige Kilometer vom Ort entfernt, wo ich aufgewachsen bin.»
Max 90 Rennen ohne Pole
Bis jetzt führt im Pole-Duell 2019 Mercedes gegen Ferrari mit 6:3. Interessant, dass Spielberg-Sieger Max Verstappen zwar sechs WM-Läufe für sich entschied, aber in 90 Rennen noch nie eine Pole-Position eroberte! Und hier die Polesitter in dieser Saison:
- Melbourne: Hamilton (Mercedes)
- Bahrain: Leclerc (Ferrari)
- Shanghai: Bottas (Mercedes)
- Baku: Bottas (Mercedes)
- Barcelona: Bottas (Mercedes)
- Monaco: Hamilton (Mercedes)
- Montreal: Vettel (Ferrari)
- Le Castellet: Hamilton (Mercedes)
- Spielberg: Leclerc (Ferrari)
Ist Renault erwacht?
Auch in Silverstone bestätigte McLaren-Renault den gewaltigen Aufstieg mit Norris und Sainz. Das erste Team, das seine Fahrer für 2020 bereits bekanntgab. Und endlich scheint auch das Renault-Werksteam mit Daniel Ricciardo (Motorschaden am Freitag) und dem weiter podestlosen Nico Hülkenberg zu erwachen ...
Weiter auf Talfahrt ist Haas-Ferrari. Die «PR-Aktion» von Titelsponsor Rich Energy mit dem Ausstiegs-Twitter hat sicher nicht geholfen, Ruhe ins US-Team mit Magnussen und Grosjean zu bringen.
Auch Racing Point-Mercedes ist in ein Loch gefallen. Direkt neben der Fabrik kämpfen Pérez und Stroll weiter mit einem zu störischen Boliden.
Hinwiler Auto besser, aber ...
Bei Alfa-Sauber hat man zwar den Rückstand auf die Spitze in Silverstone drastisch verkürzt, aber das tat das ganze Feld. Jetzt gilt es für Giovinazzi (11.) und Räikkönen (16.) zuerst einmal die erste Quali-Hürde zu überleben, wenn neben den zwei Williams-Mercedes von Russell und Kubica noch drei weitere Autos ausscheiden.
Die Resultate des dritten Silverstone-Trainings