Der GP Japan ist schnell erzählt: Lewis Hamilton verpennt neben seinem Mercedes-Partner einmal mehr den Start – und schon ist Pole-Mann Rosberg auf und davon. Und der Brite nur auf dem 8. Platz.
Ja, diese Starts mit durchdrehenden Rädern könnten Hamilton die WM kosten.
Die ersten Sekunden des Rennens werden immer wichtiger: Du musst die richtigen Knöpfe drücken, die Drehzahl mit dem Gaspedal kontrollieren, zugleich auf der Bremse stehen, auf das grüne Licht warten und dann die Kupplungswippe am Lenkrad loslassen. Ab gehts mit Vollgas.
Tönt einfach, ist aber zum komplizierten Spiel zwischen Fahrer und Technik geworden.
Nun, Hamilton hämmerte sich tapfer durch das Feld, überholte Vettels Ferrari (4.) an den Boxen und griff am Ende Verstappen (Red Bull) an. Der Holländer wechselte in der vorletzten Runde auf der Bremse in die Schikane die Spur – und schon musste der Brite durch den Notausgang, blieb Dritter.
«Zwei Runden vor Schluss machst du nicht mehr den Blinker raus. Max ist eben schon so abgebrüht, dass sich die Superstars wundern», sagt Red Bull-Sportchef Helmut Marko lachend. «Alles fair», sagt Verstappen. Nun, Mercedes legte Protest gegen die Aktion ein, zog diesen aber fairerweise zurück: Die FIA konnte keinen Entscheid treffen, da beide Fahrer nicht mehr vor Ort waren!
Mercedes-Teamchef reist mit WM-Pokal im Gepäck heim
Hamilton flog da bereits mit Laudas Privatjet Global 6000 (Bombardier) von Nagoya nach Europa! Dabei auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff mit dem WM-Pokal für die Teams (der dritte in Serie). Lauda zu BLICK: «Wir landen noch am Sonntag kurz vor 22 Uhr in Wien!»
Rosberg flog mit Linie (Emirates) zurück: «Wieder ein perfektes Wochenende für mich, ohne Probleme, aber mit dem besten Team der Welt im Rücken!» Der Deutsche weiss: Hamilton kann aus eigener Kraft schon nicht mehr Weltmeister werden. Auch mit vier Siegen in Austin, Mexico City, São Paulo und Abu Dhabi nicht. Rosberg genügen dann drei zweite und ein dritter Platz.
In den letzten Jahren konnte Hamilton seinen Teamkollegen mental und auf der Strecke noch wie eine lästige Fliege abschütteln. Das geht jetzt nicht mehr: Rosberg kämpft in allen Gebieten mit Lewis auf Augenhöhe. Der artige Schüler (23 Siege) hat seinen Lehrer (49 Siege) eingeholt!