Ein Fahrfehler des führenden Deutschen hat also diese WM entschieden! Es war nicht der erste des blonden Silberpfeil-Piloten.
«Völlig unnötig», analysierte Niki Lauda (66), der sich als Aufsichtsratsvorsitzender von Mercedes wie sein Teamdirektor Toto Wolff (43) aber trotzdem freuen konnte. «Hamilton war einfach der bessere Fahrer in diesem Jahr! Das muss auch Nico anerkennen. Er wird es 2016 wieder versuchen.»
Rosberg war total niedergeschlagen: «Ich weiss nicht, was passiert ist. Ich war plötzlich etwas neben der Strecke und Lewis war vorbei!» Ja, solche Fehler darf sich ein wahrer Champion eben nicht erlauben.
Als Dritter auf dem Podest (zum zwölften Mal schon 2015) liess sich Vettel blicken. Der Ferrari-Pilot hätte Hamilton die WM-Feier noch versauen können, wenn er auf den letzten Metern noch an Rosberg vorbeigekommen wäre.
Vettel: «Wir haben gekämpft und das Unmögliche versucht. Jetzt geht es ja immer noch um den zweiten Platz!» Da liegt Vettel noch mit 251:247 Punkten vor Rosberg. Das bleibt spannend.
Hamilton hat also im 164. Grand Prix gleich den ersten Matchball in einem der turbulentesten Rennen mit Crashes und acht Ausfällen mit dem 10. Saisonsieg verwertet: «I love you all, i love my family», brüllte er nach dem Ziel in den Funk.
Auf dem Podest wurde er von der Pop-Ikone Elton John interviewt: «Ein grosser Tag für mich. Jetzt habe ich Ayrton Senna auch nach WM-Titeln eingeholt. das bedeutet mir alles!»
Hamilton wird sich jetzt wieder an seine schwere Jugend erinnern. Sein Vater Anthony musste früher vier Jobs annehmen, damit er Knirps Lewis das Kartfahren ermöglichen konnte. Die Wohnung in Stevenage (Gb) war so klein, dass Lewis oft auf dem Boden zwischen Stuhl und Tisch schlafen musste. «Aber das hat mich noch stärker gemacht!»
Und jetzt ist er nach 2008 und 2014 in Amerika Weltmeister geworden. Also dort, wo er später in Hollywood eine neue Karriere beginnen will.