Rogers Inside – harte Bandagen
Druck wird stärker – wann krachts richtig?

Die Formel-1-WM ist erst fünf Rennen alt. Doch man spürt es: Die Gangart auf den Pisten wird härter.
Publiziert: 15.05.2022 um 14:33 Uhr
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Aktualisiert: 15.05.2022 um 21:24 Uhr
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Das alte neue Duell: Lewis Hamilton liess früher Valtteri Bottas bei Mercedes abblitzen.
Roger Benoit

Der Druck hat sich mit dem neuen Reglement erhöht. Für einige Fahrer steht schon die Zukunft für 2023 auf dem Spiel. Piastri, De Vries und Pourchaire stehen in den Startlöchern. Vor allem Latifi bei Williams, Tsunoda bei Alpha Tauri und Ricciardo bei McLaren müssen zittern. Auch Alonso droht bei Alpine das Aus. Doch der Spanier hätte gerne bei Aston Martin den Job von Vettel. Der «grüne» Deutsche verzettelt sich immer mehr in alle Richtungen. Jetzt war er in einer britischen TV-Show, klagte sein Leid über die Menschenrechte, den Klimawandel und die Formel 1. «Ja, ich bin ein Heuchler, wenn Sie mich auf den Benzinwahnsinn in unserem Sport ansprechen!» Man denke nur an die rund 150 Lastwagen, die zum Transport in Europa unterwegs sind. Dann besuchte Vettel noch die Werkstätten eines Jugend-Gefängnisses! Sein wichtigster Satz in der momentanen Sinneskrise: «Ich will wieder siegen, habe keine Lust mehr, um zehnte Plätze zu kämpfen!» Wie vor einer Woche gegen seinen Freund Schumi in Miami.

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Erstaunlich, dass der Weltmeister-Sohn Mick Schumacher (23) bei den ständigen TV- und Online-Kritikern Marc Surer, Ralf Schumacher, Jacques Villeneuve und Nico Rosberg irgendwie einen Sonderstatus besitzt. Da getraut sich keiner, Klartext zu reden – wie im Fall des Miami-Unfalls gegen Vettel. Aber wenn das Trio Sir Lewis Hamilton (37) ins Visier nimmt, dann bekommt der Brite sofort immer Saures. Klar, der Siebenfach-Weltmeister ist (noch) nicht im alten Modus, denkt über die Schwächen des anfälligen Mercedes eben mehr nach als der in den Rennen meist glücklichere Teamkollege George Russell (in allen fünf Rennen in den Top Five). Aber Hamilton ist ein Kämpfer!

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Am Meisten beissen muss aber Carlos Sainz (27) bei Ferrari. Er baut zu viel Schrott und ist gegen den nicht unschlagbaren Chales Leclerc (nur vier Siege nach 12 Pole-Positions!) fast chancenlos. Der Spanier bekommt langsam Albträume, er hat schon neun Podestplätze – und keinen Sieg. Diese Rangliste führt der Deutsche Nick Heidfeld mit 13 sieglosen Podest-Auftritten an.

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Der Zirkus jettet jetzt nach Barcelona. Die meisten Teams mit vielen Modifikationen. Dort hat 2016 Verstappen gleich sein erstes Rennen im Red Bull gewonnen (nach Mercedes-Doppelausfall). Max hat nun 23 GP-Siege wie sein zukünftiger Schwiegerpapa Nelson Piquet!

Magische Nummer 82

82 – so oft belegte Mercedes die erste Startreihe. Aber aufgepasst, Ferrari stand in Miami zum 81. Mal mit beiden Piloten ganz vorne. Erstmals seit Mexiko 2019.

82 – so oft belegte Mercedes die erste Startreihe. Aber aufgepasst, Ferrari stand in Miami zum 81. Mal mit beiden Piloten ganz vorne. Erstmals seit Mexiko 2019.

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