Das erste Rennen nach Bernie Ecclestone (86, Bild). Der Brite schaut sich den WM-Start mit Ehefrau Fabiana (39) in Brasilien auf der eigenen Kaffee-Plantage an. Ohne Emotionen, aber mit einem scharfen Auge, was unter der neuen US-Regierung von Liberty Group vielleicht besser sein soll.
Keine Angst – und auch keine Hoffnung. Die neuen Besitzer können nicht zaubern. Oder wie sagte der ins amerikanische Boot geholte Sport-Direktor Ross Brawn (62) hier in Australien: «Wir wollen einige Änderungen vornehmen, aber wir brauchen dafür Zeit. Viel Zeit.» Man spricht von fünf Jahren.
Der Engländer Brawn, früher mit Schumi zu sieben WM-Titeln (Benetton und Ferrari) unterwegs – und 2009 als Teambesitzer von Brawn-Mercedes mit Jenson Button sensationeller Weltmeister, hat Visionen. «Es müssen wieder Teams aus dem Mittelfeld Chancen für einen GP-Sieg haben. Dann muss man diese Entwicklung bei den Turbomotoren stoppen. Bevor man sich Gedanken über die Autos macht, sollten wir uns bei den Motoren einig werden!»
Brawn gab in Melbourne unzählige Interviews. Alle wollten mit dem «Retter» reden. Vieles hörte sich gut an. Doch solange der jährliche Milliarden-Kuchen nicht neu verteilt werden kann (frühestens 2021 möglich), wird sich kaum was ändern.
Mercedes, Ferrari und Red Bull bestimmen weiter die Fahrtrichtung – die Liberty Group kann die Formel 1 nur nach aussen öffnen. Für die Fans, für die sozialen Netzwerke. Die Amis träumen sogar von einer Show im Stile des Superbowls.
Spätestens da kann sich Bernie Ecclestone ein Schmunzeln nicht verkneifen! Er weiss: Nur der Zufall kann der «neuen» Formel 1 auch nach der Technikwende spannendere Rennen zuspielen. «Diese Turbomotoren machen mein Geschäft kaputt», hatte er schon 2012 alle gewarnt!
PS. Ecclestone wurde von Liberty gebeten, nach Bahrain und Russland zu kommen! Guter Rat ist gefragt.