Noch kommen die Fans, den Durchblick haben sie aber längst verloren. Willkommen zur 67. WM-Saison eines Sportes, der immer mehr von Neid und Selbstherrlichkeit, von unkontrollierbaren Budgets der Hauptdarsteller Mercedes, Ferrari, Red Bull, Renault und Honda sowie neuen Reglementen, die kaum einer versteht, diktiert wird.
Die FIA und Bernie Ecclestone wollen auf fast allen Ebenen ein Chaos herbeiführen, damit die Rennen wieder spannender werden. Ein Schuss, der erneut nach hinten losgehen könnte. Denn die Formel-1-Fans, ohne die der Sport bald zu Grabe getragen würde, haben wie die meisten Medien den Überblick verloren. Auch die Fahrer schütteln über die Flut der Regeländerungen oft nur noch den Kopf.
Und die neue Quali wurde sogar weltweit zur Farce. Da zog sich die Formel 1 selbst die Unterhosen aus. Und bis Bahrain in zwei Wochen will man diese Nacktheit gegenüber den Millionen von TV-Zuschauern verdecken.
Kurz, die Fans wurden gestern verarscht – und die meisten Teams stolperten über ein Reglement, dem sie alle einstimmig zugestimmt haben.
Sky-Reporter Marc Surer gibt zu, dass es «mein Ehrgeiz ist, alles zu verstehen. Die Reglemente und die interessante Technik. Da will ich am TV als Experte dastehen. Doch die Formel 1 muss endlich aufhören, dauernd alles ändern zu wollen.»
Allein das neue Reifenreglement und die Anzahl der Token, die jeder Motorenhersteller noch zur Änderung der PS-Herzen hat, füllen Dutzende von Seiten. Aber sie interessieren weltweit kaum jemanden. Die Spannung erhöht man dadurch nicht.