Der «Star» von Abu Dhabi landet erst nach dem Rennen aus Europa in der Wüste: Robert Kubica (32). Der Pole, der in der Nähe von Pisa wohnt, will jeglichen Medienrummel vermeiden. Doch dieser hat ihn längst eingeholt. Spätestens im Sommer, als er in Budapest den aktuellen Renault testete. Dienstag/Mittwoch muss sich hier in der Wüste im Williams-Mercedes sein Comeback-Schicksal entscheiden.
Die Meinungen gehen auseinander, weil Kubica im Februar 2011 bei einem Rallye-Unfall fast die rechte Hand (noch heute kaum bewegungsfähig) verloren hat.
Viele Experten sprechen ihm die nötigen Fähigkeiten für einen Ernsteinsatz ab. Andere träumen vom vielleicht grössten Comeback der Formel-1-Geschichte seit Laudas Feuerunfall 1976.
Nur 42 Tage später sass der «Mann ohne Gesicht» (so damals die BILD-Schlagzeile) in Monza wieder im Ferrari – und wurde Vierter. Kubicas letzter und 76. WM-Lauf war übrigens hier in Abu Dhabi – fünfter Platz auf Renault 2010.
Williams will Kubica unbedingt als zweiten Fahrer. Der Mann, der 2008 für Sauber-BMW in Montreal den einzigen Sieg holte, galt damals als der kommende Weltmeister! Sein Freund Alonso: «Robert ist so gut wie ich!»
Doch jetzt sind sieben lange Jahre vergangen. Jahre, die ihm fehlen wie die Mobilität in der rechten Hand. Für den Polen schlagen am 28. und 29. November die Stunden der Wahrheit.
Und Williams hofft. Auch auf die über sieben Millionen Euro, die Kubica vom Benzin-Giganten Lotos mitbringen würde. Scheitert der Test, sitzt 2018 ein Russe neben Stroll im Cockpit: Kwjat oder Sirotkin. Auch sie würden Millionen mitbringen.