Rogers Boxenstopp
Hülkenberg geht: Glücklos oder nur Mittelmass?

Dieses Wochenende endet das Formel-1-Abenteuer von Nico Hülkenberg. Nach neun Jahren und 177 Rennen – aber ohne Podestplatz.
Publiziert: 01.12.2019 um 09:42 Uhr
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Diesen Sonntag ist Schluss: Nico Hülkenberg fährt 2020 nicht mehr in der Formel 1.
Foto: Lukas Gorys
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Ein Mann geht. Nach 177 Rennen muss man nicht mehr durch die Hintertüre verschwinden. Da hinterlässt man natürlich Spuren, die bei Nico Hülkenberg (32) aber trotz einer Pole-Position und drei Rennen, in denen er total 43 Runden lang führte, bald versanden werden.

Seine Fans nannten den blonden Deutschen glücklos, seine Kritiker unterstellten ihm jahrelang Mittelmass. Damit muss der nach drei Jahren bei Renault entlassene «Hülk» leben.

«Ein Teil von mir ist froh, dass die Formel 1 vorbei ist. Doch irgendwann fällt mir die Decke auf den Kopf – und ich werde den GP-Sport vermissen!» Oder mit andern Worten: Der Pilot mit den meisten Rennen ohne Podestauftritt verlässt den Zirkus nicht ohne Groll.

Wochenlang hatte er auf den Sitz neben Kimi Räikkönen bei Alfa-Sauber gehofft. Mehr Alternativen gab es für Nico nicht. Am Ende bestätigte das Team aus Hinwil den Italiener Antonio Giovinazzi.

Hülkenberg war enttäuscht – und vermutete im Freundeskreis, dass Kimi bei der heiklen Wahl die entscheidende Rolle spielte. Hat der Finne seinen Teamkollegen nach der Sommerpause im internen Duell tatsächlich besser aussehen lassen, damit der Italiener bleiben darf?

Man wird es nie erfahren. Aber möglich ist alles. Fahrer wie früher Schumi oder jetzt auch Hamilton hatten oder haben bei der Wahl des Teampartners ein wichtiges Wort mitzureden. Ja, sogar das Vetorecht kommt zur Anwendung.

Eins ist klar: Räikkönen will mit 40 Jahren Ruhe in «seinem» Team. Der Weltmeister von 2007 ist für Alfa-Sauber ein Glücksgriff und Garant für WM-Punkte.

Nico Hülkenberg hat es auf seinen Stationen bei Williams, Force India, Sauber, Force India und Renault (wo er endlich nicht mehr seinem Lohn nachrennen musste) offenbar verpasst, den unkomplizierten Menschen zu spielen.

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