Er sprang einst nackt um ein Kirchengebäude, damit er von Freunden wieder einige Pfundnoten geschenkt bekam, um damit Benzin für sein Auto-Hobby zu kaufen. Sir Frank Williams (jetzt 77) war stets ein leidenschaftlicher Verrückter.
Als Sohn eines Flugoffiziers arbeitete er zuerst als Autohändler, dann als Suppenvertreter. Als Rennfahrer war er zu schlecht, als Mechaniker von Freunden fühlte er sich nicht richtig wohl. Also gründete er 1966 sein eigenes Team (Frank Williams Racing Car). Der Mann, der damals schon mehrere Marathonläufe bestritt, verkaufte Autos und Ersatzteile.
Das Sagen hat jetzt die Tochter
Auch da plagten ihn meistens Geldsorgen. Und so musste Frank sein Büro mal kurz in eine Telefonzelle verlegen, weil sein Privatanschluss gesperrt wurde. Als er 1969 in die Formel 1 einstieg, war es Bernie Ecclestone (88), der seinen Freund mehrmals mit geliehenen und geschenkten Pfund-Millionen über Wasser hielt.
Sir Frank Williams, seit seinem Autounfall am 8. März 1986 in Frankreich im Rollstuhl, ist heute noch offiziell Teamchef. Doch das Sagen hat jetzt Tochter Claire (43) – und der Papa kann nicht mehr helfen. Zu angeschlagen ist seine Gesundheit.
Zur Feier seines 50-jährigen Formel-1-Jubiläums wurde Frank noch einmal ins Fahrerlager gerollt. In Silverstone, wo der Tessiner Clay Regazzoni (†2006) für Frank 1979 den ersten von 114 GP-Siegen erobert hatte.