Rogers Boxenstopp
Deutschland – das langsame Sterben

Einmal mehr droht dem GP Deutschland das Aus. Fahren die F1-Boliden heute tatsächlich zum letzten Mal auf dem Hockenheimring?
Publiziert: 28.07.2019 um 10:16 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2019 um 09:02 Uhr
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Findet der Grosse Preis von Deutschland zum letzten Mal statt?
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Wir stehen heute in Hockenheim wieder einmal vor dem Aus für den Grossen Preis von Deutschland. Sind diese Zeilen ein kurzer Abschiedsbrief – oder öffnet sich plötzlich doch noch eine Türe? Wie vor einem Jahr.

Die Bilanz wäre nach 64 WM-Läufen in Deutschland (Nürburgring, Avus in Berlin und Hockenheim) schnell gezogen: Es wäre eine Schande für die grosse Auto-Nation, wenn sie die nötigen 12 bis 15 Millionen Euro
Antrittsgebühr pro Jahr nicht mehr zusammenkratzen könnte. Gruss an BMW, Audi, VW oder Porsche, die ja Hockenheim als private Teststrecke nutzen.

2019 ist Mercedes mit einigen Millionen als Titelsponsor eingesprungen. Eigentlich hätte ja Miami ein Rennen im Kalender gehabt. Doch die Amis scheiterten – und Hockenheim sprang als Notnagel ein.

Jetzt will Formel-1-Besitzer Liberty 2020 mit den Auftritten in Hanoi und Zandvoort glänzen. Damit wären Barcelona und Hockenheim weg. Doch beide haben noch keine offizielle Absage, sollen in Zukunft vielleicht abwechslungsweise als Grand Prix ins Programm zurückkommen.

Hockenheim-Chef Seiler tritt zurück

Eins ist sicher: Georg Seiler (66) tritt nach über 40 Jahren als
Hockenheim-Chef zurück. «Früher war es einfacher. Da ist man mit Bernie Ecclestone ein Steak essen gegangen – und spätestens bei der Nachspeise waren die Verhandlungen vorbei!»

Der Herr der Ringe war schon bei der Hockenheim-Premiere 1970 als Fanfaren-Spieler auf der Startaufstellung dabei. Damals füllten 120'000 Fans den Kurs, der bis 2002 noch durch den Wald zur Ostkurve führte.
Der Ort, wo Alfa Romeo am 1. August 1980 seinen Star Patrick Depailler verlor. Obwohl der Test zu Ende war, beharrten die Italiener auf zwei Zusatzrunden… Der Franzose überlebte die erste nicht.

1970 gewann Jochen Rindt auf Lotus in Hockenheim seinen sechsten Grand Prix. Es war der letzte – 34 Tage später starb der Österreicher im Monza-Training.

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