Am Mittwoch 29. Mai 2019 schliesst sich in Wien für eine immer kleiner werdende Gruppe aus der Formel 1 der Kreis. Am 11. September 1970 war auf dem Grazer Zentralfriedhof der in Monza tödlich verunglückte Jochen Rindt im Alter von nur 28 Jahren zu Grabe getragen worden. «Wir sind jetzt bei Niki Lauda nicht mehr viele, die schon damals um Jochen trauerten», sagte mir gestern Sir Jackie Stewart (79) in Monte Carlo.
Der Schotte weiter: «Ich werde mit Nina nach Wien kommen!» Also mit der Witwe von Jochen Rindt. Stewarts eigene Frau Helen lebt seit Jahren am Genfersee, ist an Demenz erkrankt.
Der dreifache Weltmeister von 1969/71/73 kämpft schon lange gegen diese brutale Krankheit, hat einige Stiftungen ins Leben gerufen – und mit einer limitierten Auflage von 1000 Gramm schweren Goldmünzen (!) soll die Forschung gegen die Demenz von Stewart weiter unterstützt werden.
Wenn in Wien Andreas Nikolaus von Ritter Lauda beerdigt wird, ist auch sein Freund und früherer Rivale Dr. Helmut Marko (76) dabei. Wie schon damals in Graz. «Niki und ich kämpften lange um den Ferrari-Sitz!» Bis 1972 das Schicksal in Clermont Ferrand zuschlug – und ein aufgewirbelter Stein Markos linkes Auge blind machte.
Viele alte Freunde werden sich in drei Tagen in Österreichs Hauptstadt nicht mehr treffen. Vielleicht taucht noch der frühere Ferrari-Pilot Jacky Ickx (74) wie 1970 in Graz auf. Während Bernie Ecclestone (88), vor 50 Jahren Rindts Manager, solche Traueranlässe immer mehr an die eigene Endlichkeit erinnern.