Revolution in der Formel 1
Neue Schnapsideen – Krach ist programmiert

Was ist vom grossen Treffen der F1-Bosse nächste Woche zu erwarten? Formel-1-Legende Roger Benoit verrät es im F1 inside.
Publiziert: 14.01.2018 um 14:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:20 Uhr
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Wollen die Formel 1 revolutionieren. Von links: Brawn, Carey und Bratches.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit

Am kommenden Donnerstag treffen sich die Formel-1-Verantwortlichen zum heissesten Meeting des Jahres. Die neuen Bosse und die FIA wollen sich mit den Teams über das neue Motorenreglement und die Geldverteilung ab 2021 einigen. Die Revolution wird bestimmt nicht ohne Streit über die Bühne gehen. «Ich prophezeie öffentliche Feuerwerke», sagt der Amerikaner Zak Brown (46), Teamchef bei McLaren-Renault. Vor allem Ferrari-Oberguru Sergio Marchionne (65), mit Steuerwohnsitz in Schindellegi SZ, ist sauer, droht: «Wenn man zuerst über die Abschaffung der Grid Girls diskutiert, verhöhnt man damit auch die Zukunft der Formel 1.»

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Es ist Leider nicht die einzige Schnapsidee vom GP-Trio Carey, Brawn und Bratches. Um die Formel 1 spannender zu machen, diskutiert man ernsthaft auch über den Umbau einiger Strecken und die Rückkehr zu drei oder sogar vier Autos in der ersten Startreihe. Dazu will man bei E-Sport (wo es bereits einen F1-Weltmeister gibt) Erfahrungen sammeln. Und auf dem umstrittenen Cockpitschutz «Halo» (Heiligenschein) plant man, aussen eine Art leuchtenden Liveticker zu installieren. Für wen?

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Wichtig bei der Revolution: Es darf bald nichts mehr an Zampano Bernie Ecclestone erinnern. Die frühere One-Man-Show ist jetzt auf unzählige Mitarbeiter verteilt, verschlingt Millionen, die den Teams abgehen. Und jetzt hat die FIA in einigen Auto-Rennserien noch eine Medien-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die Berichterstattung besser zu machen. Wie soll das gehen, wenn McLaren-Boss Zak Brown (!) mit seinen Milliarden-Partnern im Internet herumwildert und alle möglichen Motorsport-Seiten und Fotoagenturen aufkauft? So kommt es weltweit zu einem Einheitsbrei, der ungeniessbar ist. Und politisch zudem noch sehr gefährlich ist. Hier sollte die FIA ein Machtwort sprechen und nicht tatenlos zusehen!

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Der dritte Mann. Zehn Wochen vor dem WM-Start in Australien werden die Ersatz- und Testpiloten bekannt. Bei Ferrari hat man sich für den Russen Kwjat entschieden, bei Sauber ist es der Italiener Giovinazzi. Bei Force India hat sich Nicholas Latifi (22, Ka), der Formel-2-Fünfte und Milliardärssohn, eingekauft. Bei Mercedes teilen sich Wehrlein und Russell diesen Job.

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